‘æŽl•Ñ@‘Š‘ΓIè—]‰¿’l‚̶ŽYIV. Die Produktion des relativen Mehrwerts
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10.
Begriff des relativen Mehrwerts
Der Teil des Arbeitstags,
der bloß ein Äquivalent fE den vom Kapital gezahlten Wert der Arbeitskraft produziert, galt uns
bisher als konstante Größe, was er in der Tat ist unter gegebnen Produktionsbedingungen, auf einer
vorhandnen ökonomischen Entwicklungsstufe der Gesellschaft. Über diese seine
notwendige Arbeitszeit hinaus konnte der Arbeiter 2, 3, 4, 6 usw. Stunden
arbeiten. Von der Größe dieser Verlängrung hingen Rate des Mehrwerts und Größe des Arbeitstags ab. War die notwendige
Arbeitszeit konstant, so dagegen der Gesamtarbeitstag variabel. Unterstelle
jetzt einen Arbeitstag, dessen Größe und dessen Teilung in notwendige Arbeit
und Mehrarbeit gegeben sind. Die Linie a c, a b c, stelle z.B. einen zwölfstEdigen Arbeitstag
vor, das StEk a b 10 Stunden notwendige Arbeit, das StEk b c 2 Stunden Mehrarbeit. Wie kann nun
die Produktion von Mehrwert vergrößert, d.h. die Mehrarbeit verlängert werden, ohne
jede weitere Verlängrung oder unabhängig von jeder weiteren Verlängrung von a c?
Trotz gegebner Grenzen des
Arbeitstags a c scheint b c verlängerbar, wenn nicht durch Ausdehnung Eer seinen Endpunkt
c, der zugleich der Endpunkt des Arbeitstags a c ist, so durch Verschiebung
seines Anfangspunkts b in entgegengesetzter Richtung nach a hin. Nimm an, b' b
in a
b' b c sei gleich der Hälfte von b c oder
gleich einer Arbeitsstunde. Wird nun in dem zwölfstEdigen Arbeitstag a c der Punkt b nach b'
verrEkt, so dehnt sich b c aus zu b' c, die Mehrarbeit wächst um die Hälfte, von 2 auf 3
Stunden, obgleich der Arbeitstag nach wie vor nur 12 Stunden zählt. Diese
Ausdehnung der Mehrarbeit von b c auf b' c, von 2 auf 3 Stunden, ist aber
offenbar unmöglich ohne gleichzeitige Zusammenziehung der notwendigen Arbeit von a b auf
a b', von 10 auf 9 Stunden. Der Verlängrung der Mehrarbeit entspräche die VerkEzung der
notwendigen Arbeit, oder ein Teil der Arbeitszeit, die der Arbeiter bisher in
der Tat fE sich selbst verbraucht, verwandelt sich in Arbeitszeit fE den Kapitalisten.
Was verändert, wäre nicht die Länge des Arbeitstags, sondern seine Teilung in notwendige Arbeit und
Mehrarbeit.
Andrerseits ist die Größe der Mehrarbeit
offenbar selbst gegeben mit gegebner Größe des Arbeitstags und gegebnem Wert der
Arbeitskraft. Der Wert der Arbeitskraft, d.h. die zu ihrer Produktion
erheischte Arbeitszeit, bestimmt die zur Reproduktion ihres Werts notwendige
Arbeitszeit. Stellt sich eine Arbeitsstunde in einem Goldquantum von einem
halben Shilling oder 6 d. dar, und beträgt der Tageswert der Arbeitskraft 5 sh., so
muß der Arbeiter täglich 10 Stunden arbeiten, um den ihm vom Kapital gezahlten Tageswert seiner
Arbeitskraft zu ersetzen oder ein Äquivalent fE den Wert seiner notwendigen täglichen Lebensmittel
zu produzieren. Mit dem Wert dieser Lebensmittel ist der Wert seiner
Arbeitskraft394, mit dem Wert seiner Arbeitskraft ist die Größe seiner
notwendigen Arbeitszeit gegeben. Die Größe der Mehrarbeit aber wird erhalten durch
Subtraktion der notwendigen Arbeitszeit vom Gesamtarbeitstag. Zehn Stunden
subtrahiert von zwölf lassen zwei, und es ist nicht abzusehn, wie die Mehrarbeit unter den
gegebnen Bedingungen Eer zwei Stunden hinaus verlängert werden kann. Allerdings mag der
Kapitalist statt 5 sh. dem Arbeiter nur 4 sh. 6 d. oder noch weniger zahlen.
Zur Reproduktion dieses Werts von 4 sh. 6 d. wEden 9 Arbeitsstunden genEen, von dem zwölfstEdigen Arbeitstag
daher 3 statt 2 Stunden der Mehrarbeit anheimfallen und der Mehrwert selbst von
1 sh. auf 1 sh, 6 d. steigen. Dies Resultat wäre jedoch nur erzielt durch HerabdrEkung des Lohns des
Arbeiters unter den Wert seiner Arbeitskraft. Mit den 4 sh. 6 d., die er in 9
Stunden produziert, verfEt er Eer 1/10 weniger Lebensmittel als vorher, und so findet nur eine verkEmerte Reproduktion
seiner Arbeitskraft statt. Die Mehrarbeit wEde hier nur verlängert durch Überschreitung ihrer
normalen Grenzen, ihre Domäne nur ausgedehnt durch usurpatorischen Abbruch von der Domäne der notwendigen
Arbeitszeit. Trotz der wichtigen Rolle, welche diese Methode in der wirklichen
Bewegung des Arbeitslohnes spielt, ist sie hier ausgeschlossen durch die
Voraussetzung, daß die Waren, also auch die Arbeitskraft, zu ihrem vollen Wert gekauft und
verkauft werden. Dies einmal unterstellt, kann die zur Produktion der
Arbeitskraft oder zur Reproduktion ihres Werts notwendige Arbeitszeit nicht
abnehmen, weil der Lohn des Arbeiters unter den Wert seiner Arbeitskraft,
sondern nur wenn dieser Wert selbst sinkt. Bei gegebner Länge des Arbeitstags
muß die Verlängrung der Mehrarbeit aus der VerkEzung der notwendigen Arbeitszeit
entspringen, nicht umgekehrt die VerkEzung der notwendigen Arbeitszeit aus der
Verlängrung der Mehrarbeit. In unsrem Beispiel muß der Wert der Arbeitskraft wirklich um
1/10 sinken, damit die notwendige Arbeitszeit um 1/10 abnehme, von 10 auf 9
Stunden, und daher die Mehrarbeit sich von 2 auf 3 Stunden verlängre.
Eine solche Senkung des
Werts der Arbeitskraft um 1/10 bedingt aber ihrerseits, daß dieselbe Masse
Lebensmittel, die frEer in 10, jetzt in 9 Stunden produziert wird. Dies ist jedoch unmöglich ohne eine Erhöhung der
Produktivkraft der Arbeit. Mit gegebnen Mitteln kann ein Schuster z.B. ein Paar
Stiefel in einem Arbeitstag von 12 Stunden machen. Soll er in derselben Zeit
zwei Paar Stiefel machen, so muß sich die Produktivkraft seiner Arbeit
verdoppeln, und sie kann sich nicht verdoppeln ohne eine Änderung in seinen
Arbeitsmitteln oder seiner Arbeitsmethode oder beiden zugleich. Es muß daher eine
Revolution in den Produktionsbedingungen seiner Arbeit eintreten, d.h. in
seiner Produktionsweise und daher im Arbeitsprozeß selbst. Unter Erhöhung der
Produktivkraft der Arbeit verstehn wir hier Eerhaupt eine Verändrung im
Arbeitsprozeß, wodurch die zur Produktion einer Ware gesellschaftlich erheischte
Arbeitszeit verkEzt wird, ein kleinres Quantum Arbeit also die Kraft erwirbt, ein größres Quantum
Gebrauchswert zu produzieren.395 Während also bei der Produktion des Mehrwerts
in der bisher betrachteten Form die Produktionsweise als gegeben unterstellt
war, genEt es fE die Produktion von Mehrwert durch Verwandlung notwendiger Arbeit in
Mehrarbeit keineswegs, daß das Kapital sich des Arbeitsprozesses in seiner historisch Eerlieferten oder
vorhandnen Gestalt bemächtigt und nur seine Dauer verlängert. Es muß die technischen und gesellschaftlichen
Bedingungen des Arbeitsprozesses, also die Produktionsweise selbst umwälzen, um die
Produktivkraft der Arbeit zu erhöhn, durch die Erhöhung der
Produktivkraft der Arbeit den Wert der Arbeitskraft zu senken und so den zur
Reproduktion dieses Werts notwendigen Teil des Arbeitstags zu verkEzen.
Durch Verlängrung des
Arbeitstags produzierten Mehrwert nenne ich absoluten Mehrwert; den Mehrwert
dagegen, der aus VerkEzung der notwendigen Arbeitszeit und entsprechender Verändrung im Größenverhältnis der beiden
Bestandteile des Arbeitstags entspringt - relativen Mehrwert.
Um den Wert der
Arbeitskraft zu senken, muß die Steigerung der Produktivkraft Industriezweige ergreifen, deren
Produkte den Wert der Arbeitskraft bestimmen, also entweder dem Umkreis der
gewohnheitsmäßigen Lebensmittel angehören oder sie ersetzen können. Der Wert einer Ware ist aber nicht nur bestimmt durch das Quantum der
Arbeit, welche ihr die letzte Form gibt, sondern ebensowohl durch die in ihren
Produktionsmitteln enthaltne Arbeitsmasse. Z.B. der Wert eines Stiefels nicht
nur durch die Schusterarbeit, sondern auch durch den Wert von Leder, Pech,
Draht usw. Steigerung der Produktivkraft und entsprechende Verwohlfeilerung der
Waren in den Industrien, welche die stofflichen Elemente des konstanten
Kapitals, die Arbeitsmittel und das Arbeitsmaterial, zur Erzeugung der
notwendigen Lebensmittel liefern, senken also ebenfalls den Wert der
Arbeitskraft. In Produktionszweigen dagegen, die weder notwendige Lebensmittel
liefern noch Produktionsmittel zu ihrer Herstellung, läßt die erhöhte Produktivkraft
den Wert der Arbeitskraft unberErt.
Die
verwohlfeilerte Ware senkt natElich den Wert der Arbeitskraft nur pro tanto, d.h. nur im Verhältnis, worin sie in die Reproduktion der
Arbeitskraft eingeht. Hemden
z.B. sind ein notwendiges Lebensmittel, aber nur eins von vielen. Ihre
Verwohlfeilerung vermindert bloß die Ausgabe des Arbeiters fE Hemden. Die
Gesamtsumme der notwendigen Lebensmittel besteht jedoch nur aus verschiednen
Waren, lauter Produkten besondrer Industrien, und der Wert jeder solchen Ware
bildet stets einen aliquoten Teil vom Wert der Arbeitskraft. Dieser Wert nimmt
ab mit der zu seiner Reproduktion notwendigen Arbeitszeit, deren GesamtverkEzung gleich der
Summe ihrer VerkEzungen in allen jenen besondren Produktionszweigen ist. Wir behandeln dies
allgemeine Resultat hier so, als wäre es unmittelbares Resultat und
unmittelbarer Zweck in jedem einzelnen Fall. Wenn ein einzelner Kapitalist
durch Steigerung der Produktivkraft der Arbeit z.B. Hemden verwohlfeilert,
schwebt ihm keineswegs notwendig der Zweck vor, den Wert der Arbeitskraft und
daher die notwendige Arbeitszeit pro tanto zu senken, aber nur soweit er schließlich zu diesem
Resultat beiträgt, trägt er bei zur Erhöhung der allgemeinen Rate des Mehrwerts.396 Die allgemeinen und notwendigen
Tendenzen des Kapitals sind zu unterscheiden von ihren Erscheinungsformen.
Die Art und Weise, wie die
immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion in der äußern Bewegung der
Kapitale erscheinen, sich als Zwangsgesetze der Konkurrenz geltend machen und
daher als treibende Motive dem individuellen Kapitalisten zum Bewußtsein kommen, ist
jetzt nicht zu betrachten, aber soviel erhellt von vornherein: Wissenschaftliche
Analyse der Konkurrenz ist nur möglich, sobald die innere Natur des Kapitals
begriffen ist, ganz wie die scheinbare Bewegung der Himmelskörper nur dem verständlich, der ihre
wirkliche, aber sinnlich nicht wahrnehmbare Bewegung kennt. Dennoch ist zum
Verständnis der Produktion des relativen Mehrwerts und bloß auf Grundlage der
bereits gewonnenen Resultate folgendes zu bemerken.
Stellt sich eine
Arbeitsstunde in einem Goldquantum von 6 d. oder 1/2 sh. dar, so wird in zwölfstEdigem Arbeitstag
ein Wert von 6 sh. produziert. Gesetzt, mit der gegebnen Produktivkraft der
Arbeit wEden 12 StEk Waren in diesen 12 Arbeitsstunden verfertigt. Der Wert der in jedem StEk vernutzten
Produktionsmittel, Rohmaterial usw. sei 6 d. Unter diesen Umständen kostet die einzelne
Ware 1 sh., nämlich 6 d. fE den Wert der Produktionsmittel, 6 d. fE den in ihrer Verarbeitung neu zugesetzten
Wert. Es gelinge nun einem Kapitalisten, die Produktivkraft der Arbeit zu
verdoppeln und daher 24 statt 12 StEk dieser Warenart in dem
zwölfstEdigen Arbeitstag zu
produzieren. Bei unverändertem Wert der Produktionsmittel sinkt
der Wert der einzelnen Ware jetzt auf 9 d., nämlich 6 d. fE den Wert der Produktionsmittel, 3 d. fE den durch die letzte
Arbeit neu zugesetzten Wert. Trotz der verdoppelten Produktivkraft schafft der
Arbeitstag nach wie vor nur einen Neuwert von 6 sh., welcher sich jedoch jetzt
auf doppelt soviel Produkte verteilt. Auf jedes einzelne Produkt fällt daher nur noch 1/24 statt 1/12 dieses Gesamtwerts, 3 d. statt 6 d. oder,
was dasselbe ist, den Produktionsmitteln wird bei ihrer Verwandlung in Produkt,
jedes StEk berechnet, jetzt nur noch eine halbe statt wie
frEer eine ganze Arbeitsstunde zugesetzt. Der
individuelle Wert dieser Ware steht nun unter ihrem gesellschaftlichen Wert,
d.h., sie kostet weniger Arbeitszeit als der große Haufen derselben
Artikel, produziert unter den gesellschaftlichen Durchschnittsbedingungen. Das
StEk kostet im Durchschnitt 1 sh. oder stellt 2
Stunden gesellschaftlicher Arbeit dar; mit der veränderten Produktionsweise kostet es nur 9 d. oder enthält nur 1 1/2 Arbeitsstunden. Der wirkliche Wert einer Ware ist aber nicht
ihr individueller, sondern ihr gesellschaftlicher Wert, d.h., er wird nicht
durch die Arbeitszeit gemessen, die sie im einzelnen Fall dem Produzenten tatsächlich kostet, sondern durch die gesellschaftlich zu ihrer Produktion
erheischte Arbeitszeit. Verkauft also der Kapitalist, der die neue Methode
anwendet, seine Ware zu ihrem gesellschaftlichen Wert von 1 sh., so verkauft er
sie 3 d. Eer ihrem individuellen Wert und realisiert so
einen Extramehrwert von 3 d. Andrerseits stellt sich aber der zwölfstEdige Arbeitstag jetzt fE ihn in 24 StEk Ware dar statt frEer in 12. Um also das Produkt eines Arbeitstags zu verkaufen, bedarf er
doppelten Absatzes oder eines zweifach größern Markts. Unter sonst
gleichbleibenden Umständen erobern seine Waren nur größern Marktraum durch Kontraktion ihrer Preise. Er wird sie daher Eer ihrem individuellen, aber unter ihrem gesellschaftlichen Wert verkaufen,
sage zu 10 d. das StEk. So schlägt er an jedem einzelnen
StEk immer noch einen Extramehrwert von 1 d. heraus.
Diese Steigerung des Mehrwerts findet fE ihn statt, ob oder ob
nicht seine Ware dem Umkreis der notwendigen Lebensmittel angehört und daher bestimmend in den allgemeinen Wert der Arbeitskraft eingeht.
Vom letztren Umstand abgesehn, existiert also fE jeden einzelnen
Kapitalisten das Motiv, die Ware durch erhöhte Produktivkraft der
Arbeit zu verwohlfeilern.
Indes entspringt selbst in
diesem Fall die gesteigerte Produktion von Mehrwert aus der VerkEzung der notwendigen Arbeitszeit und entsprechender Verlängrung der Mehrarbeit.397 Die notwendige Arbeitszeit betrage 10 Stunden oder
der Tageswert der Arbeitskraft 5 sh., die Mehrarbeit 2 Stunden, der täglich produzierte Mehrwert daher 1 sh. Unser Kapitalist produziert aber
jetzt 24 StEk, die er zu 10 d. per StEk oder zusammen zu 20 sh. verkauft. Da der Wert der Produktionsmittel
gleich 12 Schilling, ersetzen 14 2/5 StEk Ware nur das vorgeschoßne konstante Kapital. Der zwölfstEdige Arbeitstag stellt sich in den Erigbleibenden 9 3/5 StEk dar. Da der Preis der Arbeitskraft = 5 sh., stellt sich im Produkt von 6
StEk die notwendige Arbeitszeit dar und in 3 3/5 StEk die Mehrarbeit. Das Verhältnis der notwendigen
Arbeit zur Mehrarbeit, welches unter den gesellschaftlichen
Durchschnittsbedingungen 5: 1 betrug, beträgt jetzt nur noch 5:3.
Dasselbe Resultat erhält man so: Der Produktenwert des zwölfstEdigen Arbeitstags ist 20 sh. Davon gehören 12 sh. dem nur wieder erscheinenden Wert der Produktionsmittel. Bleiben
also 8 sh. als Geldausdruck des Werts, worin sich der Arbeitstag darstellt.
Dieser Geldausdruck ist höher als der Geldausdruck der
gesellschaftlichen Durchschnittsarbeit von derselben Sorte, wovon sich 12
Stunden nur in 6 sh. ausdrEken. Die Arbeit von ausnahmsweiser
Produktivkraft wirkt als potenzierte Arbeit oder schafft in gleichen Zeiträumen höhere Werte als die gesellschaftliche
Durchschnittsarbeit derselben Art. Aber unser Kapitalist zahlt nach wie vor nur
5 sh. fE den Tageswert der Arbeitskraft. Der Arbeiter
bedarf daher, statt frEer 10, jetzt nur noch 7 1/2 Stunden zur
Reproduktion dieses Werts. Seine Mehrarbeit wächst daher um 2 1/2
Stunden, der von ihm produzierte Mehrwert von 1 auf 3 sh. Der Kapitalist, der
die verbesserte Produktionsweise anwendet, eignet sich daher einen größern Teil des Arbeitstags fE die Mehrarbeit an als
die Erigen Kapitalisten in demselben Geschäft. Er tut im einzelnen, was das Kapital bei der Produktion des relativen
Mehrwerts im großen und ganzen tut. Andrerseits aber
verschwindet jener Extramehrwert, sobald die neue Produktionsweise sich
verallgemeinert und damit die Differenz zwischen dem individuellen Wert der
wohlfeiler produzierten Waren und ihrem gesellschaftlichen Wert verschwindet.
Dasselbe Gesetz der Wertbestimmung durch die Arbeitszeit, das dem Kapitalisten
mit der neuen Methode in der Form fElbar wird, daß er seine Ware unter ihrem gesellschaftlichen Wert verkaufen muß, treibt seine Mitbewerber als Zwangsgesetz der Konkurrenz zur EinfErung der neuen Produktionsweise.398 Die allgemeine Rate des Mehrwerts wird
also durch den ganzen Prozeß schließlich nur berErt, wenn die Erhöhung der Produktivkraft der Arbeit
Produktionszweige ergriffen, also Waren verwohlfeilert hat, die in den Kreis
der notwendigen Lebensmittel eingehn, daher Elemente des Werts der Arbeitskraft
bilden.
Der Wert der Waren steht in
umgekehrtem Verhältnis zur Produktivkraft der Arbeit.
Ebenso, weil durch Warenwerte bestimmt, der Wert der Arbeitskraft. Dagegen
steht der relative Mehrwert in direktem Verhältnis zur Produktivkraft
der Arbeit. Er steigt mit steigender und fällt mit fallender
Produktivkraft. Ein gesellschaftlicher Durchschnittsarbeitstag von 12 Stunden,
Geldwert als gleichbleibend vorausgesetzt, produziert stets dasselbe Wertprodukt
von 6 sh., wie diese Wertsumme sich immer verteile zwischen Äquivalent fE den Wert der Arbeitskraft und Mehrwert. Fällt aber infolge gesteigerter Produktivkraft der Wert der täglichen Lebensmittel und daher der Tageswert der Arbeitskraft von 5 sh. auf
3 sh., so wächst der Mehrwert von 1 sh. auf 3 sh. Um den Wert
der Arbeitskraft zu reproduzieren, waren 10 und sind jetzt nur noch 6
Arbeitsstunden nötig. Vier Arbeitsstunden sind frei geworden
und können der Domäne der Mehrarbeit
annexiert werden. Es ist daher der immanente Trieb und die beständige Tendenz des Kapitals, die Produktivkraft der Arbeit zu steigern, um
die Ware und durch die Verwohlfeilerung der Ware den Arbeiter selbst zu
verwohlfeilern.399
Der absolute Wert der Ware
ist dem Kapitalisten, der sie produziert, an und fE sich gleichgEtig. Ihn interessiert nur der in ihr
steckende und im Verkauf realisierbare Mehrwert. Realisierung von Mehrwert
schließt von selbst Ersatz des vorgeschoßnen Werts ein. Da nun der relative Mehrwert in direktem Verhältnis zur Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit wächst, während der Wert der Waren in umgekehrtem Verhältnis zur selben Entwicklung fällt, da also derselbe
identische Prozeß die Waren verwohlfeilert und den in ihnen
enthaltnen Mehrwert steigert, löst sich das Rätsel, daß der Kapitalist, dem es nur um die Produktion von
Tauschwert zu tun ist, den Tauschwert der Waren beständig zu senken strebt, ein Widerspruch, womit einer der GrEder der politischen Ökonomie, Quesnay, seine Gegner quälte und worauf sie ihm die Antwort schuldig blieben.
»Ihr gebt zu«, sagt Quesnay, »daß, je mehr man, ohne Nachteil fE die Produktion, Kosten oder kostspielige Arbeiten in der Fabrikation
industrieller Produkte ersparen kann, desto vorteilhafter diese Ersparung, weil
sie den Preis des Machwerks vermindert. Und trotzdem glaubt ihr, daß die Produktion des Reichtums, der aus den Arbeiten der Industriellen
herkommt, in der Vermehrung des Tauschwerts ihres Machwerks besteht.«400
Ökonomie der Arbeit durch Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit401
bezweckt in der kapitalistischen Produktion also durchaus nicht VerkEzung des Arbeitstags. Sie bezweckt nur VerkEzung der fE Produktion eines bestimmten Warenquantums notwendigen Arbeitszeit. Daß der Arbeiter bei gesteigerter Produktivkraft seiner Arbeit in einer Stunde
z.B. 10 mal mehr Ware als frEer produziert, also fE jedes StEk Ware 10mal weniger Arbeitszeit braucht,
verhindert durchaus nicht, ihn nach wie vor 12 Stunden arbeiten und in den 12
Stunden 1200 statt frEer 120 StEk produzieren zu lassen.
Ja, sein Arbeitstag mag gleichzeitig verlängert werden, so daß er jetzt in 14 Stunden 1400 StEk produziert usw. Man
kann daher bei Ökonomen vom Schlag eines MacCulloch, Ure,
Senior und tutti quanti auf einer Seite lesen, daß der Arbeiter dem Kapital
fE die Entwicklung der Produktivkräfte Dank schuldet, weil sie die notwendige Arbeitszeit verkEzt, und auf der nächsten Seite, daß er diesen Dank beweisen muß, indem er statt 10 kEftig 15 Stunden arbeitet. Die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit,
innerhalb der kapitalistischen Produktion, bezweckt, den Teil des Arbeitstags,
den der Arbeiter fE sich selbst arbeiten muß, zu verkEzen, um grade dadurch den andren Teil des
Arbeitstags, den er fE den Kapitalisten umsonst arbeiten kann,
zu verlängern. Wieweit dies Resultat auch ohne
Verwohlfeilerung der Waren erreichbar, wird sich zeigen in den besondren
Produktionsmethoden des relativen Mehrwerts, zu deren Betrachtung wir jetzt Eergehn.
[Marx:
Das Kapital, S. 461 ff. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 3775 (vgl.
MEW Bd. 23, S. 331 ff.)]
[Marx:
Das Kapital, S. 469 ff. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 3783 (vgl.
MEW Bd. 23, S. 336 ff.)]
[1] —L”ãŠtEŒoÏŽ«“T‚ÌŠÈ’P‚È—pŒê‰ðà
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