アインシュタインの態度表明

III

Bekenntnis

Maerz 1933


Solange mir eine Moeglichkeit offensteht, werde ich mich nur in einem Land aufhalten, in dem politische Freiheit, Toleranz und Gleichheit aller Buerger vor dem Gesetz herrschen. Zur politischen Freiheit gehoert die Freiheit der muendlichen und schriftlichen Ausserung politischer Ueberzeugung, zur Toleranz die Achtung vor jeglicher Ueberzeugung eines Individuums.

言論の自由や寛容が、現在のドイツには存在しない。
自分がドイツに留まるための条件が満たされない。
Diese Bedingungen sind gegenwaertig in Deutschland nicht erfuellt.

国際的和解を目指す人々が迫害されている。その中には指導的な芸術家もいる。
Es werden dort diejenigen verfolgt, die sich um die Pflege internationaler Verstaendigung besonders verdient gemacht haben, darunter einige der fuehrenden Kuenstler.

あらゆる個人と同じように、あらゆる有機体も肉体的に病気になりうる。特に、生存が困難な時代には。
Wie jedes Individuum, so kann auch jeder gesellschaftliche Organismus psychisch krank werden, besonders in Zeiten erschwerter Existenz.

諸国民はそうした病気を克服してきた。
Nationen pflegen solche Krankheiten zu ueberstehen.

ドイツにまもなく健全な状態がもたらされることを期待する・・・カントやゲーテのような偉大な人々が祝福されるだけではなく、彼らによって教えられた諸原則・諸原理が公共生活で、そして全般的な意識の中に貫徹することを。
Ich hoffe, dass゚ in Deutschland bald gesunde Verhaeltnisse eintreten werden und dass dort in Zukunft die grossen Maenner wie Kant und Goethe nicht nur von Zeit zu Zeit gefeiert werden, sondern dass sich auch die von ihnen gelehrten Grundsaetze im oeffentlichen Leben und im allgemeinen Bewusstsein durchsetzen.
[Albert Einstein: Mein Weltbild: 3. Im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Albert Einstein: Leben und Werk, S. 573 (vgl. Einstein-Weltbild, S. 81 ff.)]

-------------------アインシュタインとプロイセン科学アカデミーとのやり取り----------
 
Briefwechsel mit der Preussischen Akademie der Wissenschaften


アインシュタインのアカデミーからの脱退宣言:
 プロイセン科学アカデミーによるアインシュタイン除名

Die Erklaeung der Akademie vom 1. April 1933

Die Preussische Akademie der Wissenschaften hat mit Entruesstung von den Zeitungsnachrichten uebber die Beteiligung Albert Einsteins an der Greuelhetze in Frankreich und Amerika Kenntnis erhalten. Sie hat sofort Rechenschaft von ihm gefordert.
Inzwischen hat Einstein seinen Austritt aus der Akademie erklaert mit der Begruendung, dass er dem preussischen Staate unter der jetzigen Regierung nicht mehr dienen koenne.

アインシュタインはスイス市民なので、1913年にアカデミーに入ったとき獲得したプロイセン国籍も放棄するつもりのようである。
Da er Schweizer Buerrger ist, scheint er auch zu beabsichtigen, die preussische Staatsangehoerigkeit aufzugeben, die er 1913 lediglich durch die Aufnahme in die Akademie als ordentliches hauptamtliches Mitglied erlangt hat.

Die Preussische Akademie der Wissenschaften empfindet das agitatorische Auftreten Einsteins im Auslande um so schwerer, als sie und ihre Mitglieder seit alten Zeiten sich aufs engste mit dem preu゚ischen Staate verbunden fhlt und bei aller gebotenen strengen Zurckhaltung in politischen Fragen den nationalen Gedanken stets betont und bewahrt hat. Sie hat aus diesem Grunde keinen Anla゚, den Austritt Einsteins zu bedauern.
[Albert Einstein: Mein Weltbild: 3. Im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Albert Einstein: Leben und Werk, S. 575 (vgl. Einstein-Weltbild, S. 82.)]

Fr die Preu゚ische Akademie der Wissenschaften:

Prof. Dr. Ernst Heymann
st舅diger Sekret舐


Albert Einsteins Antwort an die Preu゚ische
Akademie der Wissenschaften

Le Coq bei Ostende, den 5. April 1933

Ich habe von durchaus zuverl舖siger Seite die Nachricht erhalten, da゚ die Akademie der Wissenschaften in einer offiziellen Erkl舐ung von einer サBeteiligung Albert Einsteins an der Greuelhetze in Frankreich und Amerikaォ gesprochen hat.
Ich erkl舐e hiermit, da゚ ich mich niemals an einer Greuelhetze beteiligt habe, und ich mu゚ hinzufgen, da゚ ich von einer solchen Hetze berhaupt nirgends etwas gesehen habe. Man begngte sich im gro゚en und ganzen damit, die offiziellen Kundgebungen und Anordnungen der verantwortlichen deutschen Regierungspersonen sowie das Programm betreffend die Vernichtung der deutschen Juden auf wirtschaftlichem Wege wiederzugeben und zu kommentieren.
Die Erkl舐ungen, welche ich der Presse gegeben habe, beziehen sich darauf, da゚ ich meine Stellung an der Akademie niederlegen und mein preu゚isches Brgerrecht aufgeben wrde; ich begrndete dies damit, da゚ ich nicht in einem Staate leben wolle, in dem den Individuen nicht gleiches Recht vor dem Gesetz sowie Freiheit des Wortes und der Lehre zugestanden wird.
Ich erkl舐te ferner den Zustand im jetzigen Deutschland als einen Zustand psychischer Erkrankung der Massen und sagte auch einiges ber die Ursachen dieses Zustandes.
In einem Schriftstck, das ich der Internationalen Liga zur Bek舂pfung des Antisemitismus zu Werbungszwecken berlie゚ und das berhaupt nicht fr die Presse bestimmt war, forderte ich ferner alle besonnenen und den Idealen einer bedrohten Zivilisation treu gebliebenen Menschen auf, alles daranzusetzen, da゚ diese in Deutschland in so furchtbarer Weise sich 舫゚ernde Massenpsychose nicht weiter um sich greife.
Es wrde der Akademie ein leichtes gewesen sein, sich in den Besitz des richtigen Textes meiner Aussagen zu setzen, bevor sie sich ber mich in solcher Weise 舫゚ert, wie sie es getan hat. Die deutsche Presse hat meine トu゚erungen tendenzis entstellt wiedergegeben, wie es bei der gegenw舐tig dort herrschenden Knebelung der Presse auch gar nicht anders erwartet werden kann.
Ich stehe fr jedes Wort ein, das ich verffentlicht habe. Ich erwarte aber andererseits von der Akademie, zumal sie sich ja selbst an meiner Diffamierung vor dem deutschen Publikum beteiligt hat, da゚ sie diese meine Aussage ihren Mitgliedern sowie jenem deutschen Publikum zur Kenntnis bringe, vor welchem ich verleumdet worden bin.


Zwei Schreiben der preu゚ischen Akademie

1.

Berlin, den 7. April 1933

Sehr verehrter Herr Professor!

Als derzeit Vorsitzender Sekret舐 der Preu゚ischen Akademie best舩ige ich den Empfang Ihrer vom 28. M舐z datierten Mitteilung, da゚ Sie Ihre Stellung bei der Akademie niedergelegt haben.
In der Plenarsitzung vom 30. M舐z 1933 hat die Akademie Ihren Austritt zur Kenntnis genommen.
Wenn die Akademie diese Entwicklung aufs tiefste bedauert, so ist dies Bedauern freilich darauf gerichtet, da゚ ein Mann von hchster wissenschaftlicher Geltung, den die langj臧rige Wirksamkeit unter Deutschen, die langj臧rige Zugehrigkeit zu unserem Kreise mit deutscher Art und deutscher Denkweise vertraut gemacht haben m゚ten, in dieser Zeit im Auslande sich in einen Kreis eingefgt hat, der - sicher zum Teil in Unkenntnis der tats臘hlichen Verh舁tnisse und Vorg舅ge - durch Verbreitung falscher Urteile und unbegrndeter Vermutungen zum Schaden unseres deutschen Volkes sich ausgewirkt hat. Von einem Manne, der unserer Akademie so lange angehrt hat, h舩ten wir mit Bestimmtheit erwartet, da゚ er ohne Rcksicht auf seine eigene politische Einstellung sich auf die Seite derer gestellt h舩te, die unser Volk in dieser Zeit gegen die Flut von Verleumdung verteidigt haben. Wie machtvoll h舩te im Ausland in diesen Tagen zum Teil scheu゚licher, zum Teil l臘herlicher Verd臘htigungen gerade Ihr Zeugnis fr das deutsche Volk werden knnen! Da゚ statt dessen Ihr Zeugnis von jenen ausgenutzt werden konnte, die - ber die Ablehnung der gegenw舐tigen deutschen Regierung hinaus - dem deutschen Volk in Ablehnung und Feindschaft gegenberstehen, war eine herbe, schmerzliche Entt舫schung fr uns, die zur Trennung wohl auch dann h舩te fhren mssen, wenn uns nicht Ihre Austrittsmitteilung zugegangen w舐e.

Mit vorzglicher Hochachtung
v. Ficker

2.

11. April 1933

Hierzu bemerkt die Akademie der Wissenschaften, da゚ ihre Erkl舐ung vom 1. April 1933 nicht nur auf deutsche, sondern in der Hauptsache auf ausl舅dische, insbesondere auf die Berichte franzsischer und belgischer Zeitungen, sich grndet, denen Herr Einstein nicht widersprochen hat; ferner lag ihr unter anderem seine weithin wrtlich verbreitete Erkl舐ung an die Liga gegen den Antisemitismus vor, in der er sich gegen den Rckfall Deutschlands in die Barbarei l舅gstvergangener Zeiten wendet. Im brigen stellt die Akademie fest, da゚ Herr Einstein, der nach seiner eigenen Erkl舐ung an der Greuelhetze sich nicht beteiligt hat, auch nichts getan hat, um den Verd臘htigungen und Verleumdungen entgegenzutreten, wozu er nach Auffassung der Akademie als ihr langj臧riges hauptamtliches Mitglied verpflichtet gewesen w舐e. Herr Einstein hat vielmehr, und zwar im Auslande, Erkl舐ungen abgegeben, die als Zeugnis eines weltbekannten Mannes von allen Kreisen ausgentzt und mi゚braucht werden mu゚ten, die nicht nur der gegenw舐tigen deutschen Regierung, sondern dem ganzen deutschen Volke in Ablehnung und Feindschaft gegenberstehen.



Fr die Preu゚. Akademie der Wissenschaften:
H. von Ficker - E. Heymann
St舅dige Sekret舐e


Albert Einsteins Antwort

Le Coq-sur Mer (Belgien), 12. April 1933

Ich erhalte Ihr Schreiben vom 7. 4. cr. und bedaure au゚erordentlich die Gesinnung, die sich darin kundgibt.
Sachlich habe ich nur folgendes zu erwidern:
Ihre Behauptung ber meine Haltung ist im Grunde nur eine andere Form Ihrer bereits verffentlichten Erkl舐ung, in der Sie mich beschuldigten, mich an einer Greuelhetze gegen das deutsche Volk beteiligt zu haben. Diese Behauptung habe ich bereits in meinem letzten Schreiben als eine Verleumdung bezeichnet.
Sie haben ferner bemerkt, da゚ ein サZeugnisォ meinerseits fr サdas deutsche Volkォ sehr machtvoll im Ausland gewirkt haben wrde. Hierauf mu゚ ich erwidern, da゚ ein solches Zeugnis, wie Sie es mir zumuten, einer Verneinung aller der Anschauungen von Gerechtigkeit und Freiheit gleichgekommen w舐e, fr die ich mein Leben lang eingetreten bin. Ein solches Zeugnis w舐e n舂lich nicht, wie Sie sagen, ein Zeugnis fr das deutsche Volk gewesen; es h舩te sich vielmehr nur zugunsten derer auswirken knnen, die jene Ideen und Prinzipien zu beseitigen suchen, die dem deutschen Volk einen Ehrenplatz in der Weltzivilisation verschafft haben. Durch ein solches Zeugnis unter den gegenw舐tigen Umst舅den h舩te ich - wenn auch nur indirekt - zur Sittenverrohung und Vernichtung aller heutigen Kulturwerte beigetragen.
Eben aus diesem Grunde habe ich mich gedr舅gt gefhlt, aus der Akademie auszutreten, und Ihr Schreiben beweist mir nur, wie richtig ich damit gehandelt habe.

[Albert Einstein: Mein Weltbild: 3. Im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Albert Einstein: Leben und Werk, S. 576 (vgl. Einstein-Weltbild, S. 82 ff.)]