ヒムラーとハイドリヒの緊張関係(ライヴァル関係)
ハイドリヒが暗殺された後は、ハイドリヒに匹敵する権力を持ったものをつくらないようにした。
DR. KAUFFMANN: Die Anklage könnte daraus zunächst
mit Recht herleiten, daß Sie auch für Konzentrationslagerfragen zuständig
seien. Ich frage Sie, und bitte Sie mit Ja oder Nein zu antworten: Ist es
richtig, daß die eben von Ihnen genannte Vollmacht vom 19. April 1945 die erste
Vollmacht war auf diesem Gebiet überhaupt?
KALTENBRUNNER: Ja. Ich hätte sonst einer
neuerlichen Vollmacht überhaupt nicht bedurft, wenn ich sie bis dorthin gehabt
hätte.
DR. KAUFFMANN: In einer Rede Himmlers
vom 3. Oktober 1943 in Posen vor den Höheren SS- und Polizeiführern
werden Sie als Nachfolger Heydrichs bezeichnet. Die Anklage sieht darin eine
Bestätigung für die gesamten Exekutiv- und für Ihre außerordentlichen
Machtbefugnisse auf diesem Gebiet. Ist dieser formelle Ausdruck, der sicherlich
so gefallen ist, der Sachlage gerecht geworden oder nicht?
KALTENBRUNNER: Nein. Ich wehre mich
schärfstens - ich habe es auch in der gesamten Voruntersuchung getan - als ein
Nachfolger Heydrichs bezeichnet zu werden. Wenn mich Himmler in meiner
Abwesenheit so bezeichnet hat, oder wenn er auch schon früher einmal in die
Presse eine derartige Notiz oder Bekanntmachung lanciert hatte, so ist dies
ohne mein Wissen und ohne meinen Willen geschehen, und ist das erste Mal
hinsichtlich der Pressenotiz auf eine heftige Abwehr meinerseits gegenüber
Himmler gestoßen. Ich bin an dem Tage, von dem Sie sprachen, an einer
Venenentzündung in Berlin krank gelegen, im Gipsverband, und bin deshalb nicht
zu dieser Besprechung gekommen. Ich habe zu Heydrich weder im Vollmachtsumfang
noch in allen Äußerlichkeiten auch nicht die geringste Vergleichsmöglichkeit.
Ich will hier ganz kurz sagen, daß ich bis zum letzten Tage meiner Tätigkeit
von dem Gehalt eines Generals der Ordnungspolizei mit 1.320 Mark zu leben
hatte, daß Heydrich in seinem Amt Bezüge über 30.000 Mark hatte, nicht als
Honorierung eines höheren Dienstranges, sondern in Anerkennung seiner ganz
anderen Position, die er hatte; ein Vergleich ist überhaupt unbillig.
ヒムラーはハイドリヒを恐れていたというのは本当?
DR. KAUFFMANN: Ich frage Sie weiter: Ist
es richtig, daß Himmler Heydrich fürchtete, und zwar
deshalb, weil ihm Heydrich zu sehr mit Machtvollkommenheiten ausgestattet war,
und daß er deshalb in Ihrer Berufung gerade den Mann glaubte gefunden zu haben,
der ihm, Himmler, völlig ungefährlich war?
Die Anklagebehörde hat Sie in diesem Zusammenhang in eine Parallele
gestellt mit Heydrich, und, wie ich eben schon sagte, Sie als den zweiten
Heydrich bezeichnet.
KALTENBRUNNER: Das Verhältnis zwischen
Himmler und Heydrich ist vielleicht folgendermaßen ganz kurz zu
charakterisieren. Heydrich war der weitaus intelligenteste von beiden.
Er war zuerst ein außergewöhnlich gefügiges und gehorsames...
VORSITZENDER: Dr. Kauffmann, wir wollen nichts
über Heydrichs Intelligenz hören. Der Zeuge hat immer wieder gesagt, daß er
nicht sein Nachfolger war.
ヒムラーは、ハイドリヒの後継者に、自分に完全に危険のない人物をもとめたのか?
DR. KAUFFMANN: Dann darf ich die Frage, die
bereits vorher gestellte, wiederholen. Sie lautet: Wollte
Himmler durch Ihre Berufung einen Mann haben, der ihm, Himmler, völlig
ungefährlich war?
ヒムラーは、ハイドリヒが集中して持っていたような執行権力を二度とだれにも渡そうとはしなかった。
ヒムラーは、ハイドリヒが死んだ時、ハイドリヒがもっていたすべての権力を自分の掌中に納めた。
KALTENBRUNNER: Er wollte niemals mehr eine
solche Exekutivgewalt, wie sie in der Hand Heydrichs zusammengeballt war, aus
der eigenen Hand weggeben. Im Augenblick, in welchem Heydrich tot
gewesen ist, hat Himmler das gesamte Amt übernommen und niemals mehr den
Exekutivapparat aus seiner Hand gelassen. Er hat einmal die Erfahrung gemacht,
wie gefährlich ihm ein Chef der Sicherheitspolizei werden kann, in der Person
Heydrichs. Ein zweites Mal wollte er das nicht riskieren.
DR. KAUFFMANN: Sie wollen also damit im
Endergebnis sagen, daß nach dem Tode Heydrichs Himmler die gesamte Exekutive in
seiner Hand halten wollte und gehalten hat?
KALTENBRUNNER: Jawohl.
DR. KAUFFMANN: Nun zu einer anderen Frage. Sie
haben gestern bekundet, den Begriff der sogenannten Endlösung
erst später erfahren zu haben. Tatsächlich liefen derartige Aufträge
von Himmler an Heydrich und an Eichmann bereits im Jahre 1941 oder 1942.
Ist es richtig, daß Sie öfter mit Himmler zusammenkamen? Waren Sie mit Himmler
befreundet?
KALTENBRUNNER: Es ist vollkommen falsch,
ein Verhältnis zwischen mir und Himmler als freundschaftlich zu bezeichnen. Ich
habe von ihm, so wie jeder andere Beamte, eine äußerst kühle und zurückhaltende
Behandlung erfahren. Er war nicht der Mann, der irgendein persönliches
Verhältnis zu jemandem hat herstellen können.
DR. KAUFFMANN: Es liegt nahe, wenn ich mich in die
Situation der Anklage versetze, daß Sie Kenntnis über die Endlösung und
deren Begriff gehabt haben müssen, wenn Sie öfter mit Himmler zusammenkamen.
Ich frage Sie deshalb noch einmal: Hat Ihnen Himmler nicht einmal über diese
Endlösung reinen Wein eingeschenkt?
カルテンブルンナー・・・わたしは、1943年の夏と秋に集めたすべての証拠をもとに、また敵の放送、外国情報にもとづいて、ユダヤ人の絶滅の主張は正しいと確信した。
KALTENBRUNNER: Nein, in dieser Form nicht. Ich
habe gestern hier erklärt, daß sich auf Grund aller Unterlagen,
die sich bei mir im Sommer und Herbst 1943 angesammelt hatten, auch Feindfunk,
auch Auslandsmeldungen, die Überzeugung durchgesetzt hatte, daß die Behauptung
von Vernichtung jüdischen Menschenlebens richtig sei, und daß ich mit
dieser nunmehr in mir gereiften Überzeugung sofort zu Hitler gegangen bin, und
24 Stunden später zu Himmler, und ihnen dies vorgehalten und erklärt habe, daß
ich hierzu auch nicht eine Minute meine Hand reichen könne. Ich habe von diesem
Zeitpunkt an...
DR. KAUFFMANN: Sie haben das schon
gestern gesagt. Sie brauchen es nicht mehr zu wiederholen.
VORSITZENDER: Dr. Kauffmann, er hat das schon
früher gesagt, und Sie haben uns erklärt, Sie würden in einer Stunde fertig
sein; Sie haben jetzt schon fast eineinhalb Stunden gebraucht.
DR. KAUFFMANN: Ich habe noch zwei oder drei
Fragen.
[Zum Zeugen gewandt:]
In dem Trial-Brief der Staatsanwaltschaft ist eine Bekundung von
Schellenberg erwähnt, die lautet: »Aber wie mache ich es denn mit
Kaltenbrunner? Er
[Der Nürnberger Prozeß: Einhundertsechster Tag.
Freitag, 12. April 1946. Der Nürnberger Prozess, S. 13386 (vgl. NP Bd. 11, S.
336 ff.)]