急激過ぎる再軍備の一時的スピードダウンをシャハトは提言。

 

 

 

JUSTICE JACKSON: Nun, woran denn?

 

SCHACHT: Ich habe natürlich eine allgemeine Übersicht über diese Dinge gehabt, weil ja der General Thomas mit mir über diese Dinge immer gesprochen hat. Aber das, was General von Blomberg glaubt, dessen entsinne ich mich nicht, daß er mir genaue Unterlagen gegeben hat. Dagegen bin ich im allgemeinen natürlich darüber unterrichtet gewesen, welchen ungefähren Fortschritt die Rüstung gemacht hat, und das hat mich ja dazu veranlaßt zu sagen: »langsamer«. Bestärkt worden bin ich darin durch die allgemeinen Verhältnisse.

 

JUSTICE JACKSON: Nun wollen wir einmal sehen, welche Gründe Sie im Beweisstück EC-286 geben; ich lege es als US-833 vor:

    »Ich bin infolgedessen der Meinung, daß wir unseren Export unter zeitweiliger 'Minderung der Rüstung mit allen Mitteln fördern sollten...' Ich betone das Wort 'zeitweilig'.«

 

    SCHACHT: 'Decrease' (Minderung).

 

JUSTICE JACKSON: 'Minderung', ja, 'zeitweilig'.

 

SCHACHT: Ja.

 

JUSTICE JACKSON: Ich betone »zeitweilig«, und Sie betonen »Minderung«.

 

SCHACHT: Oh no, no, I agree with you. (Ich stimme mit Ihnen überein.)

 

JUSTICE JACKSON:

    »... und daß wir ferner in Bezug auf den Vierjahresplan nur diejenigen Aufgaben sofort lösen sollten, die am dringlichsten erscheinen. Dazu rechne ich das Treibstoffprogramm, das Bunaprogramm und das Programm der inneren Aufschließung von Erzen, soweit diese Aufschließung ihrerseits nicht zu große Rohstoffmengen benötigt, die dem Export entzogen werden. Dagegen wären alle sonstigen Maßnahmen des Vierjahresplans zunächst zurückzustellen. Ich bin überzeugt, daß durch eine derartige Politik unser Export so stark gesteigert werden könnte, daß unsere erschöpften Lagervorräte eine gewisse Aufbesserung erfahren würden und daß die Wiederaufnahme einer verstärkten Rüstung in nicht allzu ferner Zukunft von der Rohstoffseite her wieder möglich werden würde. Inwieweit eine zeitliche Hinausschiebung der Rüstung auch militärische Vorteile haben würde, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich könnte mir jedoch denken, daß eine solche Rüstungspause nicht nur für die nachzuholende Ausbildung von Offizier und Mann vorteilhaft wäre, sondern, daß diese Pause auch Gelegenheit geben würde, die technischen Ergebnisse der seitherigen Rüstung zu überprüfen und die technische Seite der Rüstung zu vervollkommnen.«

    Haben Sie das nicht an Göring geschrieben?

 

SCHACHT: Durchaus möglich. Ich kenne den Brief nicht mehr, aber es sieht ganz nach mir aus.

[Der Nürnberger Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger Prozess, S. 15377 (vgl. NP Bd. 12, S. 655 ff.)]

 

 

JUSTICE JACKSON: Und Sie haben Göring Ihre wahren Ansichten ganz richtig mitgeteilt - oder nicht?

 

SCHACHT: Nein, ich glaube, daß es ein bloßer taktischer Brief war; denn ich glaube, daß es mir darauf ankam, zunächst mal die Rüstung etwas zu beschränken. Hätte ich ihm gesagt, wir wollen mit den Rüstungen stoppen, dann hätte mich Göring wahrscheinlich beim Führer entsprechend denunziert, und infolgedessen habe ich ihm gesagt: »Wir wollen das mal vorläufig stoppen«, »temporary«. Ich betone also auch das »temporary«. Das war eine taktische Maßnahme, um Göring zu überzeugen, daß es zunächst nur vorläufig sei.

 

JUSTICE JACKSON: Dann haben Sie Ihren Kollegen in der Regierung gegenüber auch nur taktische Feststellungen gemacht, die Ihren wahren Ansichten nicht entsprachen.

 

SCHACHT: Oh, das war im höchsten Maße notwendig.

 

JUSTICE JACKSON: Wann hörte dies auf, notwendig zu sein, Dr. Schacht?

 

SCHACHT: Cease? (Aufhören?)

 

JUSTICE JACKSON: Ja, wann hörte dies auf, notwendig zu sein?

SCHACHT: Ich glaube, es ist wichtiger zu fragen, wann es »commenced«, wann es anfing.

 

JUSTICE JACKSON: Nun?

 

SCHACHT: Ich habe in den ersten Jahren das natürlich nicht getan, aber später sehr erheblich. Ich kann eigentlich sagen: permanent. Aufgehört hat es nie.

 

JUSTICE JACKSON: Hat es jetzt aufgehört?

 

SCHACHT: Ich habe keine Kollegen mehr, sondern habe hier vor dem Gericht nichts als die Wahrheit zu sagen.

 

JUSTICE JACKSON: Am 24. Dezember 1935 schrieben Sie - es ist Dokument EC-293, US-834 - folgendes:

    »Wenn jetzt darüber hinaus verstärkte Rüstung verlangt wird, so liegt es mir selbstverständlich völlig fern, meine seit Jahren, vor und nach der Machtergreifung, ausgesprochene Befürwortung einer möglichst starken Aufrüstung verleugnen oder ändern zu wollen; ich muß aber pflichtmäßig auf die wirtschaftlichen Grenzen hinweisen, die dieser Politik gesteckt sind.«

 

    SCHACHT: Das ist sehr gut.

 

JUSTICE JACKSON: Und auch wahr?

 

SCHACHT: Sicher.

 

JUSTICE JACKSON: Dann kam nun der Vierjahres

[Der Nürnberger Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger Prozess, S. 15379 (vgl. NP Bd. 12, S. 656 ff.)]

 

 

1936年に四カ年計画

plan im Jahre 1936?

 

SCHACHT: Ja.

 

JUSTICE JACKSON: Sie haben die Ernennung Görings zu dieser Stellung nicht gern gesehen?

ゲーリングが4ヵ年計画全権になったのが、シャハトの考えでは、彼は「不適」。

いまや「過剰な軍備」、しかしわたしは適度な軍備に賛成。

SCHACHT: Ich habe ihn für ungeeignet gehalten. Außerdem begann natürlich damit eine Politik, die gegen die meine gerichtet war; denn ich wußte jetzt ganz genau, jetzt beginnt die übermäßige Rüstung, während ich für maßvolle Rüstung war.

 

ゲーリングの四カ年計画全権への任命がなぜ、「過剰な軍備」を意味するのか?

JUSTICE JACKSON: Warum sagen Sie, daß Görings Ernennung übermäßige Rüstung bedeutete? Können Sie mich auf irgend etwas hinweisen, was Göring zugunsten einer Wiederaufrüstung gesagt hat, das extremer ist als das, was Sie gesagt haben?

 

SCHACHT: O ja.

 

JUSTICE JACKSON: Wollen Sie es sagen?

 

SCHACHT: Ja. Ich glaube, wenn Sie die Protokolle des sogenannten »Kleinen Ministerrats« aus dem Jahre 1936 lesen, die Sie selber eingereicht haben, und dann namentlich die aus dem Jahre 1938, so werden Sie sofort sehen, daß hier die Notwendigkeit stärkerer Rüstung betont wurde, zum Beispiel vom November oder Oktober 1936, glaube ich.

 

JUSTICE JACKSON: Nun, wurde dies denn nicht auch in allen von Ihnen verfaßten Schriftstücken betont?

 

SCHACHT: Nein.

 

JUSTICE JACKSON: Sie sagen, daß Ihre diesbezüglichen Erklärungen nur taktischer Art waren.

 

経済的に合理的で可能な範囲の軍備・・・ゲーリングは、この限界を踏み越えようとしていた。

SCHACHT: Nein, verzeihen Sie, ich habe gesagt, Rüstung im Rahmen des wirtschaftlich Vernünftigen und Möglichen; und Göring, wenn ich doch nun mal im Extremen sagen darf, wollte diese Grenzen überschreiten.

 

JUSTICE JACKSON: Das ist genau das, was ich sagen will. Der Unterschied zwischen Ihnen und Göring in Bezug auf die Aufrüstung war nur eine Frage, wieviel die deutsche Wirtschaft aushalten konnte, nicht wahr?

 

シャハトの見地・・・大事なことは、ドイツは生きているのであり、外国貿易をもっているということ。この枠組みの中で軍備ができる。しかし、ドイツがそれ以上に軍備を増強すれば、経済を破滅に追い込む、それは論外だ。

SCHACHT: Nein, sondern ich habe gesagt: Die Hauptsache ist, daß Deutschland lebt und einen Außenhandel hat, und im Rahmen dieser Dinge können wir rüsten. Daß aber Deutschland mehr rüstet, bloß um zu rüsten und seine Wirtschaft ruiniert, das ist ausgeschlossen.

 

あなたとゲーリングとの違いは?

JUSTICE JACKSON: Nun, das war eben der Unterschied zwischen Ihnen und Göring: Was konnte die

[Der Nürnberger Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger Prozess, S. 15381 (vgl. NP Bd. 12, S. 657 ff.)]

 

 

 

Wirtschaft aushalten, nicht wahr?

 

「軍備の程度・範囲について」。「理性的か非理性的かのちがい」。

「ゲーリングの経済政策は非理性的」。

SCHACHT: Nein, sondern was die Rüstung, den Umfang der Rüstung anlangt. Denn es ist ja so, Mr. Justice, daß das, was Göring gemacht hat, ja auch von der deutschen Wirtschaft ertragen worden ist. Es fragt sich nur, vernünftigerweise oder unvernünftigerweise. Wenn ich es ganz kraß sagen darf, so habe ich Görings Wirtschaftspolitik für unvernünftig gehalten, das heißt für eine Beschwerung des deutschen Volkes, während bei mir voranstand, daß die Rüstung nicht weitergehen dürfe, sondern, daß das deutsche Volk einen normalen Friedensstandard einzunehmen hätte.

 

VORSITZENDER: Der Gerichtshof vertagt sich nunmehr.

 

 

[Das Gericht vertagt sich bis

3. Mai 1946, 10.00 Uhr.]

 

 

 

Einhundertzwanzigster Tag.

Freitag, 3. Mai 1946.

 

Vormittagssitzung.

 

[Der Angeklagte Schacht betritt den Zeugenstand.]

 

    DER VORSITZENDE LORD JUSTICE SIR GEOFFREY LAWRENCE: Der Gerichtshof wird morgen um 10.00 Uhr in offener Sitzung tagen und wird dann um 12.00 Uhr mittags zu einer nichtöffentlichen Sitzung zusammentreten.

    Herr Justice Jackson und Angeklagter Schacht, Sie werden im Namen der Dolmetscher gebeten, wenn möglich nach jeder Frage eine Pause zu machen; und wenn Sie es für nötig erachten, die Dokumente, die Sie behandeln, in englischer Sprache vorzulesen oder zu besprechen, so werden Sie gebeten, eine entsprechende Pause einzuschalten, damit die Dolmetscher, die aus dem Englischen in andere Sprachen übersetzen, Zeit haben, die Übersetzung zu geben. Ist das klar?

 

JUSTICE ROBERT H. JACKSON, HAUPTANKLÄGER FÜR DIE VEREINIGTEN STAATEN: Ich muß die Dolmetscher ständig um Entschuldigung bitten. Es ist schwer, die Gewohnheiten eines ganzen

[Der Nürnberger Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger Prozess, S. 15383 (vgl. NP Bd. 12, S. 658 ff.)]

 

 

 

 

Lebens abzulegen.

 

VORSITZENDER: Ja, es ist sehr schwer.

 

JUSTICE JACKSON: [zum Zeugen gewandt] Dr. Schacht! Nebenbei bemerkt, die Photographie Nummer 10, die Ihnen gestern gezeigt wurde, das war doch eine der Gelegenheiten, bei denen Sie das Parteiabzeichen getragen haben, nicht wahr?

 

HJALMAR SCHACHT: Das kann sein.

 

JUSTICE JACKSON: Sie sind dessen doch ganz sicher, nicht wahr?

 

SCHACHT: Ich kann es nicht genau unterscheiden, aber es kann sein und dann beweist es, daß das Bild nach 1937, nach dem Januar 1937 aufgenommen sein muß.

 

JUSTICE JACKSON: Das wollte ich beweisen. Und tatsächlich wurde es nach 1941 aufgenommen, nicht wahr? Bormann ist doch in keiner wichtigen amtlichen Stellung vor 1941 gewesen, nicht wahr?

 

SCHACHT: Bormann?

 

JUSTICE JACKSON: Bormann, ja.

 

SCHACHT: Weiß ich nicht.

 

四カ年計画でのゲーリングとシャハトの対立。

JUSTICE JACKSON: Nun, wenn wir uns wieder dem Vierjahresplan zuwenden, der im Jahre 1936 begann, so habe ich Sie dahin verstanden, daß Sie gegen die Ernennung Görings als Leiter des Vierjahresplans opponiert haben, und zwar aus zwei Gründen: Erstens, weil Sie dachten, daß dieser neue Plan Ihre Funktionen beeinträchtigen könne, und zweitens waren Sie der Meinung, daß, auch wenn es einen Vierjahresplan geben sollte, Göring diesen zu leiten nicht geeignet wäre.

 

SCHACHT: Ich weiß nicht, was Sie unter »opponieren« verstehen. Ich war nicht zufrieden damit und hielt die Wahl Görings nicht für geeignet, um irgendwelche Wirtschaftspolitik leitend in die Hand zu nehmen.

 

 

JUSTICE JACKSON: In der Tat haben Sie Göring als einen sehr törichten Wirtschaftler bezeichnet, nicht wahr?

 

シャハトはゲーリングを愚かな経済政策家と特徴付けた。

SCHACHT: Ja. Wie man in einer lebhaften Unterhaltung so etwas sagt.

 

JUSTICE JACKSON: Oder im Verhör?

 

SCHACHT: Auch »interrogations« sind manchmal lebhaft.

 

JUSTICE JACKSON: Nun, Göring begann sehr bald sich in Ihre Funktionen einzumischen, nicht wahr?

[Der Nürnberger Prozeß: Einhundertzwanzigster Tag. Freitag, 3. Mai 1946. Der Nürnberger Prozess, S. 15385 (vgl. NP Bd. 13, S. 7 ff.)]