1938年中ごろから、軍事支出(膨張的攻撃的軍備増強=「第二段階の軍備増強」の国家支出財政支出・政策運営)に反対
シャハトとライヒスバンク重役陣
シャハト解任へ。
den über die Besprechungen, die der japanische
Außenminister Matsuoka in Berlin geführt hat?
SCHACHT: Über die Besprechung von Matsuoka ist mir
nicht das leiseste bekannt geworden, außer, was im Radio oder in der Presse
vielleicht gestanden haben mag.
DR. DIX: Es ist irgendwie die Rede gewesen, daß
Sie einmal 200.000 Mark für Nazi-Propagandazwecke in Österreich zur Verfügung
gestellt hätten. Ist hieran etwas Wahres?
SCHACHT: Mir ist nicht das leiseste davon bekannt.
シャハトのライヒスバンク総裁解任・・・ライヒスバンク理事会の覚書(過剰な国家の軍事支出反対、路線変更の要望)の帰結
DR. DIX: Nun kommen wir zu Ihrer Entlassung
als Reichsbankpräsident.
Wie Sie gehört haben, behauptet die Anklage, Sie
hätten schließlich Ihre Entlassung selber herbeigeführt, um sich aus der
finanziellen Verantwortung herauszuziehen. Ich bitte Sie, sich zu diesem
Vorwurf zu äußern und dem Tribunal kurz, jedoch erschöpfend, die Gründe und
taktischen Erwägungen darzulegen, welche der hier mehrfach beachteten Denkschrift
des Reichsbankdirektoriums zugrunde liegen, die zu Ihrer und auch Ihrer
Mitarbeiter Entlassung geführt hat.
1938年中ごろから、路線変更がない場合、職に留まることは望まず、
SCHACHT: Ich möchte die Frage in zwei Teile
zerlegen: Die eine Frage ist, ob ich mich bemüht hätte, mein Amt als
Reichsbankpräsident loszuwerden. Ich muß diese Frage nachdrücklichst bejahen.
Wir haben uns seit Mitte 1938 in der Reichsbank dauernd überlegt,
daß, wenn eine Änderung des Kurses nicht eintrete, wir keinesfalls wünschten,
weiter im Amt mitzumachen;
・・・・責任を取りたくない。
denn, und nun komme ich zu dem zweiten Teil der
Frage, die Verantwortung, die dann von uns erwartet wurde, wollten wir
nicht übernehmen.
それまでの「防衛的軍備のための」、「ドイツの同権をもたらすために」行ったすべてのことの責任は取る。
Die Verantwortung für alles Vorausgegangene, was wir für eine defensive Aufrüstung zwecks Herbeiführung der Gleichberechtigung Deutschlands in der internationalen Politik getan hatten, haben wir alle gern auf uns genommen und tragen sie auch vor der Geschichte und vor diesem Gericht.
更なる軍備増強(すでに戦争の危険をもたらすような)の責任は取りたくない。
Eine Verantwortung für irgendeine weitergehende
Rüstung, die eventuell in sich schon das Schwergewicht einer Kriegsgefahr trug,
oder die gar absichtlich in einen Krieg hineinführen sollte, diese
Verantwortung wünschte keiner von uns zu übernehmen.
ヒトラーが更なる軍備増強を目指そうとしているのがはっきりしたので(1939年1月2日の会談で)、覚書を書き、ライヒスバンク理事会全員は、更なる国家支出に反対し、それに対する責任を引き受けたいことを明らかにした。
Wir haben infolgedessen, als klar wurde, daß
Hitler auf eine weitere verstärkte Rüstung hinauswollte - ich habe dies gestern
im Zusammenhang mit der Unterhaltung vom 2. Januar 1939 berichtet -, als wir
das merkten, haben wir die Denkschrift verfaßt, die oft zitiert
worden ist und als Beweisstück dem Gericht vorliegt. Aus ihr geht klar hervor,
daß wir uns allen weiteren Ausbreitungen der Staatsausgaben
widersetzten und eine Verantwortung dafür nicht übernehmen würden.
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15233 (vgl. NP Bd. 12, S. 583 ff.)]
ヒトラーは、ライヒスバンク経営陣を取り替えることを決定。
Daraus ersah Hitler, daß er die Reichsbank für irgendwelche
Finanzierungszwecke in der Zukunft mit diesem Direktorium und mit diesem
Präsidenten keinesfalls würde gebrauchen können, und infolgedessen blieb ihm
nur eine Möglichkeit, das Direktorium zu ändern, weil er ohne
die Reichsbank nicht auskommen konnte.
ヒトラーは、ライヒスバンク経営陣を変えるだけでなく、第二に、ライヒスバンク法を変えた。ヒトラーは、政府からのライヒスバンクの独立性を除去しなければならなかった。
Und er mußte ein Zweites tun; er mußte das
Reichsbankgesetz ändern, das heißt, er mußte die Unabhängigkeit der
Reichsbank von den Regierungsbeschlüssen beseitigen.
彼は、これ(ライヒスバンク独立性奪取)を秘密の法律で行った。1939年1月19日ないし20日の法律。この法律は、およそ半年後に公布された。
Er hat dies zunächst in einem Geheimgesetz - solches gab es nämlich bei uns - vom 19. oder 20. Januar 1939 getan. Das Gesetz ist erst ungefähr nach einem halben Jahr veröffentlicht worden. In diesem Gesetz wurde die Selbständigkeit der Reichsbank aufgehoben, und der Reichsbankpräsident wurde nur noch ein Kassenhalter für die Kreditwünsche des Reiches, also Hitlers.
独立性を奪われたライヒスバンク経営陣は、1月20日に解任。
Diese
Entwicklung wollte das Reichsbankdirektorium nicht mitmachen. Es wurden
infolgedessen am 20. Januar entlassen: der Reichsbankpräsident, der
Vizepräsident und der hauptsächliche Finanzpräsident, Reichsbankdirektor Hülse;
weitere drei Mitglieder des Reichsbankdirektoriums, Geheimrat Vocke, Direktor
Erhardt und Direktor Blessing haben so lange gedrängt, bis ihnen ihr
Ausscheiden aus der Reichsbank auch bewilligt wurde;
二人の取締役のみ、党員として、職に留まる。
und zwei Mitglieder des Reichsbankdirektoriums,
der bereits hier erwähnte Direktor Puhl und ein achter Direktor, Direktor
Pötschmann, sind im Direktorium auch unter den neuen Verhältnissen geblieben. Sie
waren Parteimitglieder, beide als die einzigen im Direktorium, und
konnten sich deshalb wohl nicht entziehen.
ライヒスバンク経営陣の意見書(覚書)には、軍備制限を求める言葉は一言もないが・・・・
たんに通貨の番人としての見地からのみ・・・・
DR. DIX: Das ist der eine Vorwurf, der Ihnen von
der Anklage hinsichtlich Ihrer Beweggründe bei dieser Denkschrift gemacht wird,
nämlich, sich aus der finanziellen Verantwortung zu ziehen. Der zweite Vorwurf
geht dahin, daß ja in dieser Denkschrift mit keinem Wort von
Rüstungsbeschränkung ausdrücklich die Rede ist, sondern daß diese
Denkschrift im wesentlichen nur währungspolitische, finanztechnische, rein
wirtschaftliche Ausführungen enthält und daß deshalb nicht der der Rüstung
opponierende Dr. Schacht, sondern nur der besorgte, um die Währung besorgte
Notenbankpräsident aus dieser Denkschrift gesprochen habe.
Es ist notwendig, daß Sie als Mitverfasser der Denkschrift, der führende
Verfasser der Denkschrift, auch zu dieser Sie belastenden Auslegung der
Denkschrift Stellung nehmen.
SCHACHT: Ich habe bereits in einem früheren Augenblick hier ausgesagt, daß jeder Einwand, den ich Hitler gegenüber machte und machen mußte - und das gilt nicht nur für mich, sondern für alle Mini
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15235 (vgl. NP Bd. 12, S. 584 ff.)]
ster -, immer nur gemacht werden konnte mit Argumenten,
die aus den Ressorts entstanden, welche man verwaltete.
Wenn ich Hitler gesagt hätte, ich gebe Ihnen
kein Geld mehr, weil Sie einen Krieg beabsichtigen, so würde ich nicht
das Vergnügen haben, Herr Justizrat, diese angeregte Unterhaltung hier mit
Ihnen führen zu können. Ich hätte dann mit dem Pfarrer Rücksprache nehmen
können, und die wäre sehr einseitig gewesen; denn ich hätte stumm im Grabe
gelegen, und der Pfarrer hätte einen Monolog gehalten.
ライヒスバンク覚書は、結論として、租税の引き揚げによるか、資本市場から長刷するかによる貨幣創造の可能性を要求した。両方とも不可能だった。租税はもはや引き揚げられなかった。資本市場は、まさに、支払不能の貸付金(メフォ手形の決済不能?)を経験していた。
DR. DIX: So daß ich also
- diese Denkschrift ist ja sehr wichtig, und wir müssen deshalb bei ihr einen
Moment verharren - zusammenfassend - ich bitte, mich zu kontrollieren -, so daß
ich Sie dahin verstehen kann: diese Denkschrift enthält am Schluß
Forderungen, wie weitere Geldschöpfungsmöglichkeiten durch Erhöhung der Steuern
oder auch Inanspruchnahme des Kapitalmarktes. Beides
unmöglich; die Steuern waren nicht mehr zu erhöhen; der Kapitalmarkt hatte eben
eine verunglückte Anleihe erlebt.
決済不可能が発生した以上、ライヒスバンクは、もう一銭たりとも軍需支出に支出されるない保証を作り出す必要があった。
Gelang diese an sich unmögliche
Forderung, so hatte die Reichsbank, beziehungsweise so war eine Garantie
dafür geschaffen, daß nicht weiteres Geld für die eine oder andere
Rüstungsausgabe verwendet würde.
しかし、この結果は期待できなかった。ライヒスバンク経営陣は解任されることを覚悟しなければならなかった。
Dieser Erfolg war aber nicht zu erwarten; vielmehr mußten Sie Ihre
Entlassung erwarten. Habe ich Sie in dieser Sache richtig, erschöpfend und kurz
zusammengefaßt, richtig verstanden?
シャハト:
ライヒスバンクの意見書は、財政政策の変更とそれによる軍備増強のストップであり、それはすなわちヒトラーの政治・政策の完全な変更を求めるものであった。さもなくば、ライヒスバンク総裁の解任を求めるものであった。そして、後者、すなわち解任が行われた。そして、それは予期したとおりだった。なぜなら、当時は、ヒトラーが彼の政策の明確に180度転換するとは信じていなかったからである。
SCHACHT: Das ganze Schreiben war so angelegt, daß
darauf nur zwei Möglichkeiten der Antwort waren: entweder eine Änderung der
Finanzpolitik und damit ein Abstoppen der Rüstung, das heißt eine
völlige Änderung der Hitlerschen Politik, oder aber der
Reichsbankpräsident wird hinausgeworfen. Und das letztere geschah: Und das war
auch wie erwartet, weil ich damals nicht mehr glaubte, daß Hitler seine Politik
definitiv um 180 Grad herumwerfen will.
DR. DIX: So hat also die Anklage recht, wenn sie
sagt, daß Ihre Mission mit Ihrem Ausscheiden zu Ende gewesen ist?
「再軍備の第二段階を私は拒否した」
ヒトラーはそのことが分かった。ヒトラーはライヒスバンクの書簡(覚書・意見書)を受け取ったとき、周りのものに「これは、反乱だ」と言ったという。
SCHACHT: Das hat ja Hitler selber bestätigt und er
hat es ja in dem Entlassungsschreiben an mich ausdrücklich gesagt. Aus dem Zeugnis
des Herrn Lammers hier haben wir gehört, daß dieser Zusatz von Hitler
eigenhändig in den Brief hineingebracht worden sei, daß mein Name mit der
ersten Epoche der Aufrüstung verbunden bleiben würde. Die zweite
Epoche der Aufrüstung habe ich abgelehnt und Hitler hat das sehr wohl
verstanden; denn er hat, als er dieses Schreiben der Reichsbank bekam, zu
seiner Umgebung gesagt: »Das ist Meuterei.«
Meu・te・rei [mtr]〈女〉 〜/〜en 反乱, 暴動(兵士・水夫・囚人などの)三省堂 『クラウン独和辞典』
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15237 (vgl. NP Bd. 12, S. 585 ff.)]
DR. DIX: Woher wissen Sie das?
SCHACHT: Das wird der Zeuge Vocke, der hier
hoffentlich noch auftreten wird, bezeugen.
DR. DIX: Die Anklage hat ferner behauptet, daß Ihr
Abgang von der politischen Bühne nicht aus Ihrer kriegsfeindlichen Politik
erfolgt sei, sondern aus Rangstreitigkeiten mit Hermann Göring. An sich
erscheint mir dieser Vorwurf schon durch die bisherigen Bekundungen von Göring
und Lammers widerlegt. Wir wollen auch nicht wiederholen. Ich möchte Sie nur
fragen, ob Sie den Bekundungen von Göring und Lammers diesbezüglich etwas
hinzuzufügen haben oder von ihnen abweichen.
SCHACHT: In seiner mündlichen Anklagerede hat der
Anklagevertreter geäußert, er hätte in dem ganzen Material, das er
durchgearbeitet hat, nicht einen einzigen Anhaltspunkt für meine
kriegspolitische Gegnerschaft finden können. Ich kann dazu nur sagen, wenn
einer, weil er kurzsichtig ist, einen Baum in der Ebene nicht sieht, so ist das
doch kein Beweis, daß der Baum nicht da ist.
DR. DIX: Sie haben von der Anklage gehört, daß man
Ihnen den Vorwurf macht, als Reichsminister ohne Portefeuille Kabinettsmitglied
geblieben zu sein. Das war ja auch der Anlaß zu meinem gestrigen
Mißverständnis. Ich wollte gestern nur zum Ausdruck bringen, daß Sie als
aktiver Ressortminister ausgeschieden seien, also als Wirtschaftsminister
ausschieden, und Seine Lordschaft hat auch mit Recht darauf aufmerksam gemacht,
daß Sie natürlich Minister ohne Ressort, also ohne eigenen Tätigkeitsbereich,
ja bis Januar 1943 geblieben sind. Und diese Tatsache macht Ihnen die Anklage
zum Vorwurf. Was war maßgebend für Sie, Reichsminister ohne Portefeuille zu
bleiben? Warum taten Sie das? Waren insbesondere Geldrücksichten maßgebend? Ich
bitte zu entschuldigen, daß ich das erwähne, aber der Trialbrief unterstellt
Ihnen auf Seite 5 dieses Motiv.
SCHACHT: Ich habe hier schon wiederholt
ausgeführt, daß meine Entlassung aus dem Amte des Wirtschaftsministers sehr
großen Schwierigkeiten begegnete, und Sie haben dafür auch einige Belege aus
den Affidavits beigebracht.
Hitler wollte unter keinen Umständen nach außen
hin erkennen lassen, daß hier ein Bruch oder auch nur eine Meinungsverschiedenheit
zwischen einem seiner Mitarbeiter und ihm eingetreten sei, und als er mir
schließlich die Entlassung genehmigte, knüpfte er sie an die Bedingung, daß ich
als Minister ohne Portefeuille nominell bleiben müsse.
Was den zweiten Vorwurf anlangt, so ist er ebenso unwürdig wie falsch.
Es gab in Deutschland eine ge
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15239 (vgl. NP Bd. 12, S. 586 ff.)]
ヒトラーは、体制内部で深刻な亀裂があることが分からないように、経済大臣からシャハトを解任した後も、無任所大臣として閣内にとどめておいた。
verständnis. Ich wollte gestern nur zum Ausdruck
bringen, daß Sie als aktiver Ressortminister ausgeschieden seien, also als
Wirtschaftsminister ausschieden, und Seine Lordschaft hat auch mit Recht darauf
aufmerksam gemacht, daß Sie natürlich Minister ohne Ressort, also ohne eigenen
Tätigkeitsbereich, ja bis Januar 1943 geblieben sind. Und diese Tatsache macht
Ihnen die Anklage zum Vorwurf. Was war maßgebend für Sie, Reichsminister
ohne Portefeuille zu bleiben? Warum taten Sie das? Waren insbesondere
Geldrücksichten maßgebend? Ich bitte zu entschuldigen, daß ich das erwähne,
aber der Trialbrief unterstellt Ihnen auf Seite 5 dieses Motiv.
SCHACHT: Ich habe hier schon wiederholt ausgeführt, daß meine Entlassung aus dem Amte des Wirtschaftsministers sehr großen Schwierigkeiten begegnete, und Sie haben dafür auch einige Belege aus den Affidavits beigebracht.
Hitler wollte unter keinen Umständen nach außen hin erkennen
lassen, daß hier ein Bruch oder auch nur eine Meinungsverschiedenheit
zwischen einem seiner Mitarbeiter und ihm eingetreten
sei, und als er mir schließlich die Entlassung genehmigte, knüpfte er sie an
die Bedingung, daß ich als Minister ohne Portefeuille nominell bleiben müsse.
Was den zweiten Vorwurf anlangt, so ist er
ebenso unwürdig wie falsch. Es gab in Deutschland eine gesetzliche Bestimmung,
daß, wenn jemand zwei Ämter bekleidete, er nur aus einem Amt bezahlt wurde. Da
ich noch Reichsbankpräsident war und meine vertraglichen Bezüge, zunächst das
Gehalt und späterhin die Pension, von der Reichsbank dauernd erhalten habe, so
habe ich aus dem Ministerposten keinerlei Gehalt bezogen.
DR. DIX: Hatten Sie denn nun in der ganzen Zeit
Ihrer Stellung als Reichsminister ohne Portefeuille, als solcher
wohlverstanden, irgend noch etwas zu tun? Sind Sie an Beschlüssen des Kabinetts
wesentlicher Art beteiligt worden, haben Aussprachen stattgefunden, also kurz
und gut, war dieser Minister ohne Portefeuille ein reiner
Charakter-Major oder hatte er einen substantiellen Inhalt?
SCHACHT: Ich habe bereits immer wieder hier betont
und kann das nur immer wiederholen, daß ich nach meinem Ausscheiden aus der
Reichsbank nicht eine einzige dienstliche Besprechung mehr gehabt oder geführt
habe, an keiner einzigen amtlichen oder dienstlichen Zusammenkunft teilgenommen
habe und auch meinerseits leider keine Möglichkeit gehabt habe, Dinge zur
Sprache zu bringen, weil mir dafür jeder sachliche Untergrund, jede sachliche
Handhabe fehlte, weil ich eben kein Ressort hatte. Ich bin, glaube ich, der
einzige Minister ohne Portefeuille gewe
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15240 (vgl. NP Bd. 12, S. 586 ff.)]
sen - es gab dann noch einige andere -, der
überhaupt keinerlei Tätigkeit mehr ausübte. Soviel ich weiß, war Seyß-Inquart ohne Zweifel Minister ohne Portefeuille,
er hatte seine Verwaltung gehabt in Holland.
Frank war
Minister ohne Portefeuille und hatte seine polnische Verwaltung.
Schirach - ich
weiß nicht, ob er Minister ohne Portefeuille war; ich glaube, es ist mal
erwähnt worden - ob es richtig ist, weiß ich nicht - hatte in Wien seine
österreichische Verwaltung. Ich habe überhaupt nichts mehr mit der Staatsverwaltung
oder sonst irgendwie mit Staat oder Partei zu tun gehabt.
DR. DIX: Wie ist es mit den laufenden Geschäften? Sind da vielleicht irgendwelche
Zirkularschreiben von Lammers hinausgegangen, an denen Sie sich beteiligt
haben?
SCHACHT: Ich habe im ganzen - und nach dem, was ich hier gesagt habe, glaube ich, ist es verständlich - sehr genau auf jede Möglichkeit geachtet, wo ich noch irgendwie eingreifen konnte; und ich erinnere mich hier auf das bestimmteste, und sage das auf das bestimmteste aus, daß ich in der ganzen Zeit bis zum Zusammenbruch alles in allem drei amtliche Schreiben erhalten habe; denn die zahlreichen Einladungen zu Staatsbegräbnissen und ähnlichen gesellschaftlichen Staatsfeiern brauche ich hier wohl nicht als amtliche Dinge zu erwähnen.
Ich habe auch an diesen nicht teilgenommen. Aber
diese drei Male sind immerhin interessant. Das erstemal war es ein Schreiben
von Hitler, von Himmler, pardon, ein Rundschreiben oder ein Antrag, ein
Gesetzvorschlag von Himmler, der beabsichtigte, die Gerichtsbarkeit über
die sogenannten asozialen Elemente der Bevölkerung auf die Polizei, also auf
die Gestapo, zu übertragen, das heißt einen Grundsatz der Verwaltung, daß man
Anklage und Gericht trennt...
DR. DIX: Gut, das setzen wir als bekannt voraus,
Dr. Schacht. Sie können annehmen, daß das bekannt ist.
SCHACHT: Ich habe mich sofort in dieser Frage
einem Schreiben angeschlossen, welches der Reichsminister Frank mir in
Abschrift geschickt hatte, worin er gegen diesen Grundverstoß gegen die Rechtsgrundlage
Stellung nahm; und das Gesetz ist nicht zustande gekommen. Es wäre ja auch
außerordentlich bedauerlich gewesen; denn ich bin fest davon überzeugt, daß ich
selber auch ein durchaus asoziales Element war im Sinne von Himmler.
Das zweite war ein Schreiben über irgendwelche Auseinandersetzungen über
das Staatseigentum in Jugoslawien, nachdem wir Jugoslawien besetzt hatten. Ich
habe darauf geantwortet, da ich an den Vorbesprechungen über diesen
Gesetzentwurf nicht beteiligt ge
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15242 (vgl. NP Bd. 12, S. 587 ff.)]
wesen sei, so bäte ich, von meiner
Mitwirkung dabei abzusehen.
Das drittemal endlich - und das ist der wichtigste Fall - war im November 1942. Da kam offenbar durch ein Versehen ein Gesetzentwurf des Reichsluftfahrtministers in Umlauf,
der den Vorschlag enthielt, die 15- und 16jährigen Schüler der oberen Schulen für
den Dienst bei der Flugabwehr, den sogenannten Flakdienst, militärisch
heranzuziehen. Auf diesen Brief habe ich, weil es mir eine willkommene
Gelegenheit war, mich nun einmal zu der militärischen Lage zu äußern, in einem
ausführlichen Schreiben geantwortet, welches ich an Göring geschickt habe.
DR. DIX: Vom 3. November?
SCHACHT: Es ist ein
Schreiben vom 30. November, welches am 2. Dezember, glaube ich, durch
meine Sekretärin persönlich an den Adjutanten von Göring im verschlossenen
Kuvert überreicht wurde, mit der Bitte, es auch selber zu öffnen.
DR. DIX: Einen Moment, Dr. Schacht!
[Zum Gerichtshof gewandt:]
Dieses Schreiben ist unter 3700-PS von der
Prosecution bereits eingereicht; es befindet sich aber auch in unserem
Dokumentenbuch unter der Exhibit-Nummer 23; Seite 66 des englischen Textes und
Seite 59 des deutschen Textes. Wenn uns die Zeit nicht so drängte, wäre es mir
ein besonderer Genuß, dieses Schreiben in extenso hier vorzutragen. Es ist ein sehr schönes Schreiben, aber ich möchte auf die Zeit
Rücksicht nehmen und bitte Sie nur, Dr. Schacht, ganz kurz zu seinem Inhalt
Stellung zu nehmen.
VORSITZENDER: Der Gerichtshof wird den Brief lesen. Also ist es wohl
nicht notwendig, ihn hier zu verlesen?
DR. DIX: Gut, ja also, dann darf er sich vor der
Pause zu diesem Brief noch kurz äußern, oder wollten Sie nichts mehr sagen?
SCHACHT: Ja. Ich möchte dabei noch sagen, wenn es
erlaubt ist, daß dieser Brief nach meiner Kenntnis von dem amerikanischen
Hauptanklagevertreter hier bereits verlesen worden ist.
DR. DIX: Verlesen?
SCHACHT: Oder erwähnt; wenigstens wurde er in den
wichtigsten Punkten verlesen. Ich glaube, es genügt, wenn Sie den Brief dem
Gericht als Beweisstück einreichen.
DR. DIX: Ja, das ist geschehen.
Und das war nun Ihre ganze Tätigkeit als Reichs
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15244 (vgl. NP Bd. 12, S. 588 ff.)]
シャハトの無任所大臣の解任の決定にあたって、シャハトからゲーリングにあてた書簡(1942年11月30日付け)の意義:
最終的に実際に解任されたのは、1943年1月22日になって。
minister ohne Portefeuille?
SCHACHT: Ja, damit endet es...
DR. DIX: Also kann man, wenn man Sie unter einer
»headline« bezeichnen will, wirklich sagen: ein reiner Charakter-Major.
SCHACHT: Ich weiß nicht, was ein Charakter-Major
ist. Jedenfalls war ich nie Major, aber habe immer Charakter besessen.
DR. DIX: Aber, Dr. Schacht, das ist eine
historische Bemerkung über die Autorität, die Wilhelm der Erste als deutscher
Kaiser machte, Bismarck gegenüber.
VORSITZENDER: Ich denke, jetzt ist es Zeit, eine
Pause einzuschalten.
[Pause von 10 Minuten.]
DR. DIX: Nun, Dr. Schacht, wir sprachen von dem Brief vom 30.
November 1942, an Göring. Hatte dieser Brief irgendwelche Folgen?
SCHACHT: Ja, dieser Brief hatte sehr erhebliche
Folgen, und zwar die Folge, daß mir am 22. Januar endlich die
ersehnte Entlassung aus meinem Amte eines nominellen Ministers ohne
Portefeuille bewilligt wurde, allerdings mit einer Begründung, die nun
weniger angenehm war. Ich glaube, das Schreiben ist bei den Akten des Gerichts
bereits eingereicht. Es ist ein Begleitschreiben zu der offiziellen
Entlassungsurkunde von Lammers.
DR. DIX: Ja, gut. Wir haben es ja zum Gegenstand
der Vernehmung von Lammers gemacht.
SCHACHT: Ja. Ich möchte nur auf die Äußerung
kommen, die sagt: »... mit Rücksicht auf Ihre Gesamthaltung im gegenwärtigen
Schicksalskampf der deutschen Nation...« - das war also meine gesamte
Einstellung.
DR. DIX: Meine Herren, das ist Nummer 26 des Dokumentenbuches.
Es ist Seite 76 des englischen Textes und Seite 69 des deutschen Textes.
[Zum Zeugen gewandt:]
Fahren Sie fort, bitte.
SCHACHT: Es war also meine
Gesamthaltung in diesem Kriege, die zu meiner Entlassung führte; und die
Entlassung enthielt ferner die Mitteilung, daß ich zunächst verabschiedet
werden würde. Dieses »zunächst« hat nach Aussage des Zeugen Lammers, wie wir
gehört haben, der Führer jedenfalls aus seiner Initiative heraus in das
Schreiben eingefügt, und ich bin
[Der Nürnberger Prozeß:
Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger Prozess,
S. 15246 (vgl. NP Bd. 12, S. 589 ff.)]
mir auch dieses Wortes sehr klar bewußt gewesen, als ich den Brief bekam. Ich bin zwei Tage darauf aus dem Preußischen Staatsrat, dem ich angehörte, ausgewiesen worden - übrigens eine Körperschaft, die seit mindestens acht Jahren nicht mehr zusammengetreten war -, jedenfalls, ich war nicht dabei.
ゲーリングからシャハト宛の返事・・・・「ドイツ民族の抵抗力を台無しにする」との理由付けて、シャハトの敗北主義的態度を非難。プロイセン国家評議会から解任。
Oder seit sechs Jahren, das weiß ich nicht.
Und zwar ist mir der Wortlaut dieses Bescheides von dem Vorsitzenden des
Staatsrats, Hermann Göring, mitgeteilt worden und ist mir wegen seines beinahe
amüsanten Inhalts sehr deutlich in Erinnerung geblieben. Er lautete: »Meine Antwort auf Ihren defaitistischen, die
Widerstandskraft des deutschen Volkes untergrabenden Brief ist, daß ich Sie aus
dem Preußischen Staatsrat ausweise.«
Ich sage amüsant deshalb, weil ein verschlossener Brief von mir an Göring ja unmöglich die Widerstandskraft des deutschen Volkes erschüttern konnte.
ボルマンからは、党名誉の金勲章を返すようにとの要請。シャハトは直ちに返却。
Eine weitere Folge war, daß von dem Parteileiter
Bormann die Rückgabe des Goldenen Partei-Ehrenzeichens verlangt wurde, was ich
sofort getan habe.
その日以後、シャハトはゲシュタポの厳しい監視下に。一日中、ゲシュタポが付回す。
シャハトはベルリンを離れ、農村の屋敷に隠遁。
Im übrigen wurde ich in den nächsten Tagen von der
Gestapo ganz besonders streng überwacht. Ich
habe sofort meinen Berliner Wohnsitz aufgegeben, und zwar innerhalb von 24
Stunden, wobei mich die Gestapo- Spitzel den ganzen Tag zu Fuß und per Auto durch
ganz Berlin verfolgt haben, und habe mich dann ganz still auf mein Landgut
zurückgezogen.
DR. DIX: Da nun einmal in dem Trialbrief
materielle und pekuniäre Beweggründe für Ihre Entschlüsse unterstellt werden,
erscheint mir auch die Frage berechtigt und notwendig, wie es denn überhaupt
mit Ihren Vermögens- und Einkommensverhältnissen seit
1933 gestanden hat. Ich bitte Sie, dabei in Ihrer Antwort mit zu
berücksichtigen, daß es auffällt, daß Sie im Jahre 1942 ein erhöhtes Einkommen
hatten.
シャハトの1942年における所得・財産状況。
SCHACHT: Es ist in der Presse vor einigen Monaten
unter Billigung offenbar der Militärregierung eine Aufstellung erschienen über
die Dotationen, die die deutschen Minister und Parteiführer erhalten haben, und
im Zusammenhang damit über die Einkommens- und Vermögensverhältnisse.
1942年は、異常に高額の所得。
Darunter bin auch ich aufgeführt, zwar nicht unter
den Dotationen, aber es ist ausgeführt, daß ich im Jahre 1942 ein
ungewöhnlich hohes Einkommen gehabt habe. Diese Aufstellung ist
unrichtig, weil nämlich die Ziffer eine Bruttoziffer ist und nicht
berücksichtigt, daß von dieser Ziffer nachher die Kriegsgewinnsteuer
abgegangen ist, die damals bei der Aufstellung noch nicht feststand, so daß von
der Summe, die dort angegeben ist, 80 Prozent ungefähr abgezogen werden müssen.
Dann ist das Einkommen in keiner Weise irgendwie mehr auffällig.
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15248 (vgl. NP Bd. 12, S. 590 ff.)]
財産状況・・・10年間、ほとんど変化なし。最近20年間、ほとんど同じ。
Bezüglich meines Vermögensstandes ergibt sich auch aus dieser
Aufstellung, daß der Vermögensstand in dem Vergleichsraum von zehn Jahren sich
kaum verändert hat, und ich möchte hier ausdrücklich betonen, daß in den letzten zwanzig Jahren mein Vermögen ungefähr immer
gleich geblieben ist und sich nicht vermehrt hat.
DR. DIX: Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie
aus eigener Initiative Ihr Gehalt als Reichsbankpräsident zu einer gewissen
Zeit herabgesetzt?
1933年3月、ヒトラーの提案により、ヒンデンブルク大統領からライヒスバンク総裁に任命されたとき、ヒトラーから、シャハトが自分の所得を自分自身で評定することを任された。以前のライヒスバンク時代の収入の35%削減を自由意志で行った。
SCHACHT: Als ich auf Vorschlag Hitlers vom Präsidenten
Hindenburg März 1933 wieder zum Reichsbankpräsidenten ernannt wurde, stellte
mir Hitler frei, mein Einkommen selber zu bemessen, Ich habe mein Einkommen
damals auf weniger als 35 Prozent meines früheren Reichsbankeinkommens
freiwillig herabgesetzt.
当時、ヒトラーから贈りものないし贈与金を受けたか?
DR. DIX: Haben Sie jemals Geschenke oder
Dotationen von Hitler erhalten, sei es in Geld, sei es in Sachwerten?
ヒトラーからなんらかの贈与金を受け取ったことはない。
SCHACHT: Wie ich eben bereits erwähnt habe, habe
ich nie irgendwelche Dotationen von Hitler erhalten.
Er hätte wohl auch nie riskiert, mir eine solche
anzubieten.
60歳の誕生日に、ヒトラーから、ひとつの贈りもの、約2万マルク程度の絵画を受け取った。
Ein Geschenk habe ich in der Tat von Hitler erhalten, und zwar zu meinem 60. Geburtstage hat er mir ein Bild geschenkt, welches immerhin einen Wert von etwa 20.000 Mark haben dürfte;
しかし、本物なら20万マルクする代物。実際には、部屋に持ち込まれたとき、直ちに偽物と判明。
絵画の真贋をめぐって、裁判を起こした。
es war ein Ölgemälde von einem deutschen Maler,
Spitzweg, hätte aber ungefähr einen Wert gehabt von 200.000
Mark, wenn es echt gewesen wäre. Ich habe
das Bild, schon als es mir in das Zimmer gebracht wurde, als eine
Fälschung erkannt, und es ist mir gelungen, nach drei Monaten etwa das
Original des Bildes ausfindig zu machen. Ich habe einen Prozeß
veranlaßt über die Echtheit des Bildes. Die Fälschung würde vor Gericht
festgestellt.
VORSITZENDER: So etwas gehört nicht vor diesen
Gerichtshof.
DR. DIX: Hat Ihnen Hitler jemals eine Uniform
verliehen oder irgendeinen Orden oder militärischen Dienstgrad?
シャハトは、偽物を返却。従って、ヒトラーの贈りものはひとつも受け取っていない。
SCHACHT: Wenn der Gerichtshof es mir nicht übel
nimmt, möchte ich noch feststellen, ich habe die Fälschung zurückgegeben
und keinen Ersatz dafür bekommen, so daß ich keine Geschenke von Hitler
erhalten habe.
制服提供の申し出もヒトラーから合ったが、受け入れなかった。官僚の制服も。
なぜなら、制服を望まなかったから。
Eine Uniform hat mir Hitler angeboten. Ich könnte jede Uniform bekommen,
die ich mir wünschte, aber ich habe nur abwehrend die Hände erhoben und keine
Uniform akzeptiert, auch keine Beamtenuniform, weil ich keine Uniform
wünschte.
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15250 (vgl. NP Bd. 12, S. 591 ff.)]
強制収容所のことは知っていたか?
DR. DIX: Nun zu etwas anderem. Wußten Sie etwas
von den Konzentrationslagern?
1933年、ゲーリングによって強制収容所が設立された時、それについて耳にした。政治的な敵やその他の好ましくない不愉快な人々が強制収容所に連行された、と。
SCHACHT: Gleich im Jahre 1933, als die Konzentrationslager von Göring eingerichtet wurden, habe ich gehört, und zwar mehrfach, daß politische Gegner und sonstige unbeliebte und unbequeme Leute in das Konzentrationslager abgeführt wurden.
Ich habe mich über diese Freiheitsberaubung selbstverständlich damals sehr erregt und habe ständig verlangt, soweit ich dazu in Gesprächen in der Lage war, daß der Verhaftung und Abführung in das Konzentrationslager eine gerichtliche Klarstellung mit Verteidigung und dergleichen und entsprechendem Gerichtsverfahren folgen müsse.
In diesem Sinne hat sich ja auch der Reichsinnenminister
Dr. Frick damals in der ersten Zeit sehr energisch verwahrt. In der
Folgezeit ist dann diese Art von Einsperrung und so weiter weniger öffentlich
bekanntgeworden, und ich entnahm daraus, daß die Dinge langsam abebbten. Erst
sehr viel später, also sagen wir in der zweiten Hälfte 1934 und 1935...
DR. DIX: Als Sie Gisevius
kennenlernten, meinen Sie?
1935年に、シャハトはヒトラーに進言・・・強制収容所システムが世界中で軽蔑されると。
SCHACHT: Ja, als ich Gisevius
kennenlernte, ist mir immer wieder gelegentlich gesagt worden, daß nicht nur
die Freiheitsberaubung fortgesetzt wurde, sondern daß auch bei gewissen Gelegenheiten
Mißhandlungen, also Prügeleien und dergleichen, stattfanden.
Ich habe bereits hier vor Gericht ausgesagt, daß
ich infolgedessen schon im Mai 1935 Gelegenheit genommen habe,
persönlich Hitler auf diese Dinge aufmerksam zu machen, und daß ich ihm damals
gesagt habe, ein solches System mache uns in der ganzen Welt verächtlich und
müsse aufhören. Ich habe erwähnt, daß ich öffentlich auch gegen alle diese
Dinge immer wieder aufgetreten bin, so oft sich eine Möglichkeit dazu ergab.
後になって行われたようなひどい取り扱い、殺害など残虐行為については、何も聞かなかった。
Aber von den schweren Mißhandlungen und den Untaten - Mord und
dergleichen -, die später eingesetzt haben, habe ich nie etwas gehört.
Wahrscheinlich weil erstens diese Dinge ja wohl erst eingesetzt haben nach dem
Kriege, nach Kriegsbeginn, und weil ich ja schon von 1939 an sehr zurückgezogen
gelebt habe. Ich habe von diesen Dingen, in dieser entsetzlichen Form noch
dazu, hier erst im Gefängnis gehört.
シャハトはもちろん、1938年以降、ユダヤ人移送に関して耳にしていた。
Ich habe allerdings schon in den Jahren 1938 und
so weiter von Judendeportationen gehört; aber ich habe dabei, weil einzelne
Fälle an mich herangebracht wurden, immer nur feststellen können, daß es sich
um Deportationen nach Theresienstadt handelte, wo angeblich ein Sammellager für
Juden sein sollte, wo die Juden untergebracht wurden, bis zu einem späteren Termin,
wo dann das Judenproblem weiter behandelt
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15252 (vgl. NP Bd. 12, S. 592 ff.)]
werden sollte. Von irgendwelchen körperlichen
Mißhandlungen oder gar Tötungen oder dergleichen habe ich nie etwas gehört.
DR. DIX: Haben Sie sich einmal ein
Konzentrationslager angesehen?
SCHACHT: Ich habe Gelegenheit gehabt, mehrere
Konzentrationslager kennenzulernen, als ich am 23. Juli 1944 selber in ein
Konzentrationslager geschleppt wurde. Vorher habe ich mir nie ein
Konzentrationslager angesehen; aber danach habe ich nicht nur die normalen
Konzentrationslager, sondern auch das Vernichtungslager Flossenbürg
kennengelernt.
DR. DIX: Haben Sie nicht einmal in Flossenbürg den
Besuch eines, wenn ich so sagen darf, Gesinnungsgenossen gehabt?
SCHACHT: Ich weiß von dieser Angelegenheit
lediglich aus dem Brief, den dieser Herr an Sie oder hier an das Gericht,
glaube ich, gerichtet hat, worin er diesen Besuch schildert, und ich kann nur
aus eigener Wahrnehmung...
JUSTICE JACKSON: Ich halte es für unangebracht,
den Inhalt eines Briefes einer nicht identifizierten Person bekanntzugeben. Ich
habe dem Gerichtshof bereits gesagt, daß wir alle derartigen Briefe von nicht
identifizierten Personen bekommen - und auch wenn er identifiziert wird, so ist
es nicht im Beweisverfahren geschehen. Sicherlich bekommen die Mitglieder des
Gerichtshofs viele solcher Briefe. Falls das als Beweismaterial angesehen wird,
müßte die Anklagebehörde den Prozeß von neuem beginnen; denn ich habe Körbe
voll solcher Briefe. Ich halte es im höchsten Maße für unpassend, sich solcher
Mitteilungen zu bedienen und sie direkt als Beweismaterial vorzubringen, und
halte es für noch unpassender, sie hier mündlich zu zitieren, ohne das Dokument
selbst vorzulegen. Ich finde nicht, daß diese Art von Dokumenten einen
Beweiswert hat und erhebe Einspruch dagegen.
DR. DIX: Ich bitte, sagen zu dürfen, daß ich nie
etwas Improperes tun würde und auch nicht getan habe. Ich beabsichtige in
keiner Weise, diesen Brief - es ist ein ganz harmloser scherzhafter Brief - dem
Gerichtshof als Beweisdokument vorzulegen. Aber dieser Brief, der durchaus
regulär an mich gekommen ist, hat Dr. Schacht und mir die Kenntnis davon
gegeben, daß ein Mordplan gegen ihn in Flossenbürg bestand. Deshalb habe ich
ja, auch den Zeugen Kaltenbrunner in dieser Angelegenheit befragt, und der
einzige Grund, daß ich Dr. Schacht frage, ist, daß ich von ihm erwarte, daß er
dem Gerichtshof nun mitteilt, daß tatsächlich nach dieser Mitteilung ein
Mordbefehl gegen ihn damals bestanden hat. Diese Tatsache, nicht der
[Der Nürnberger
Prozeß: Einhundertundneunzehnter Tag. Donnerstag, 2. Mai 1946. Der Nürnberger
Prozess, S. 15254 (vgl. NP Bd. 12, S. 593 ff.)]