T4作戦(「安楽死」作戦)

 

 

Aktion T 4  Tarnbezeichnung für die »Euthanasie« genannten Massenmorde an etwa 120000 Geisteskranken und Behinderten ( Medizin) nach der Zentrale, die ab April 1940 in einer Villa in Berlin, Tiergartenstr. 4, unter der Verantwortung des Hauptamts II  (Viktor Brack) der Kanzlei des Führers untergebracht war.

 

Die A., durch ein Ermächtigungsschreiben Hitlers auf einem Privatbriefbogen im Oktober 1939 (rückdatiert auf 1.9.1939) »legalisiert«, begann mit der Erfassung von Kranken in den Anstalten durch Meldebogen und Ärztekommissionen.

 

Die zur »Euthanasie« bestimmten Personen wurden verlegt und in besonderen Anstalten u.a. durch Injektionen, mit Medikamenten und mit Giftgas getötet. Eigene Standesämter beurkundeten den Tod, die Leichen wurden sofort eingeäschert.

 

Erkennbar falsche Angaben zur Todesursache weckten oft das Mißtrauen der Angehörigen, der ständige Betrieb der Krematorien die Aufmerksamkeit der Umgebung. Die Abteilungen der A. mit mehreren hundert Mitarbeitern agierten unter verschiedenen Bezeichnungen und Briefbogen wie »Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten« (zuständig für die Tötungen), »Gemeinnützige Krankentransport GmbH/Gekrat« (Verlegung und Transport in die Tötungsanstalten  Bernburg,  Brandenburg,  Grafeneck,  Hadamar,  Hartheim,  Sonnenstein/Pirna), »Gemeinnützige Stiftung für Anstaltspflege« (Wirtschaft und Personal). Zur Korrespondenz mit Kostenträgern wurde der Briefkopf »Zentralverrechnungsstelle Heil- und Pflegeanstalten« verwendet.

 

Nach kirchlichen Protesten wurde die A. am 24.8.1941 offiziell gestoppt, sie wurde aber ebenso wie die  Aktion 14 f 13 insgeheim weitergeführt.

 

Wolfgang Benz

 

Literatur:

Aly, Götz (Hg.): Aktion T4 1938-1945. Die »Euthanasie«-Zentrale in der Tiergartenstr. 4, Berlin 1987, 21995.

Klee, Ernst: »Euthanasie« im NS-Staat Die »Vernichtung lebensunwerten Lebens«, Frankfurt am Main 1983.

[Teil II: Lexikon: Aktion T 4. Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 877 (vgl. EdNS, S. 355 ff.) (c) Verlag Klett-Cotta]