ゲオルク・トーマス『ドイツ防衛経済・軍需経済の歴史 1918−1943/45』Boppard
am Rhein, 1966232
Georg Thomas, Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft
(1918-1943/45), hrsg. Wolfgang Birkenfeld, Boppard am Rhein 1966.
(補:トーマスは、ユダヤ人大量殺害問題を1941年12月はじめには知っていた。)
ニュルンベルク裁判で引用された箇所:
tens, daß ihre Armeen Verpflegung und Rohstoffe
dringend benötigten, begannen die Nazis ernstlich nach Mitteln zur Befriedigung
ihres traditionellen Ehrgeizes zu suchen, um die Sowjetunion zu erobern.
Die Lage, in der sich Deutschland nun befand, ließ solche Maßnahmen wünschenswert und praktisch erscheinen. Schon im August 1940 erhielt General Thomas einen Wink von dem Angeklagten Göring, daß die Pläne für den Feldzug gegen Rußland bereits in Vorbereitung seien. Thomas war damals Chef des Wirtschafts-Rüstungs-Amtes im OKW, in den deutschen Urkunden jeweils mit »Wi Rü« abgekürzt.
General Thomas berichtet von dem Empfang der Information
von Göring in dem Entwurf seines Werkes, betitelt: »Grundlagen für
eine Geschichte der deutschen Kriegs- und Rüstungswirtschaft«, das er im
Sommer 1944 vorbereitete. Ich spreche von Dokument 2353-PS, das bereits als
US-35 vorliegt. Bisher war es so nur zu Identifizierungszwecken gekennzeichnet.
Ich lege es jetzt als Beweisstück US-35 vor.
Auf den Seiten 313 bis 315 dieses Werkes bespricht Thomas das russisch-deutsche Handelsabkommen von 1939 und legt dar, daß die Sowjetunion dieses Abkommen schnell und gut erfüllt hat, wofür sie als Gegenleistung Kriegsmaterial verlangte. In Deutschland wurde bis Anfang 1940 ein starker Druck ausgeübt, um diese deutschen Lieferungen zu erhöhen. Auf Seite 315 hat er jedoch folgendes über die Sinnesänderung der deutschen Führer im August 1940 zu berichten, und ich verlese jetzt von Seite 9 der englischen Übersetzung:
トーマスは、1940年夏の時点で、ヒトラーの対ソ攻撃計画を知る。
»Am 14. August wurde dem Chef Wi Rü Amt bei einem Vortrag
bei Reichsmarschall Göring allerdings bekanntgegeben, daß der Führer nur
pünktliche Belieferungen der Russen bis zum Frühjahr 1941 wünsche. Später
hätten wir an einer vollen Befriedigung der russischen Wünsche kein Interesse
mehr. Diese
Andeutung nahm der Chef des Wi Rü Amtes zum Anlaß, die Bearbeitung der
wehrwirtschaftlichen Lage Rußlands stärker in den Vordergrund zu stellen.«
Ich werde auf diese Besprechung später zurückkommen, wenn ich die
Vorbereitung für die wirtschaftliche Ausnützung des russischen Raumes
bespreche, des Raumes, den die Deutschen erobern wollten. Zu diesem Zeitpunkt
werde ich auch den Beweis erbringen, der zeigen wird, daß Göring im
November 1940 Thomas darüber unterrichtete, daß ein Feldzug gegen die
Sowjetunion geplant sei.
Die Vorbereitungen für ein Unternehmen von solchem Ausmaß, wie eine
Invasion der Sowjetunion, verlangten notwendigerweise selbst so viele Monate
vor der Durchführung eine gewisse Tätigkeit im Osten in Form von Bauten und
Verstärkung der Streitkräfte. Daß eine derartige Tätigkeit dem sowjetischen
Spionagedienst nicht verborgen bleiben konn
[Der Nürnberger Prozeß: Fünfzehnter Tag. Freitag,
7. Dezember 1945. Der Nürnberger Prozess, S. 2881 (vgl. NP Bd. 3, S. 372 ff.)]
1940年8月トーマスは、ゲーリングから、対ソ攻撃の可能性の情報を入手。
Ich habe bereits den Beweis vorgebracht, daß schon im
August 1940 General Thomas, der Chef der Heeresgruppe B, vom Angeklagten
Göring
einen Hinweis auf einen möglichen Angriff auf die Sowjetunion erhielt,
welcher ihn veranlaßte, die Wehrwirtschaft der Sowjetunion zum Gegenstand
seiner Erwägungen zu machen.
1940年11月には、計画中の東部における作戦をゲーリングから聞かされる。
Ich sagte seinerzeit auch, daß ich zu einem
späteren Zeitpunkt den Beweis erbringen würde, daß im November 1940, acht
Monate vor dem Angriff, Thomas kategorisch von Göring über
die geplante Operation im Osten unterrichtet wurde, und vorläufige
Vorbereitungen für die wirtschaftliche Ausplünderung der im Verlauf der
Operationen zu besetzenden Gebiete getroffen wurden. Göring hat natürlich
hierbei, dank seiner Stellung als Beauftragter für den Vierjahresplan, die
allerwichtigste Rolle gespielt.
Thomas beschreibt den Empfang dieser Kenntnis und dieser frühen Planung
auf Seite 369 seines Buchentwurfs, 2353-PS, bereits vorgelegt als US-35. Ich
verlese von Seite 10 und 11 der englischen Übersetzung:
1940年の年末、対ソ攻撃用の準備を開始。
»Im November 1940 wurde der Chef Wi Rü Amt zusammen mit Staatssekretär Körner, Neumann, Backe und General von Hannecken vom Reichsmarschall über die geplante Ostoperation unterrichtet.
Auf Grund dieser
Weisungen wurde Ende 1940 im Wi Rü Amt mit den Vorarbeiten für den Ostfeldzug begonnen. Die
Vorarbeiten für den Ostfeldzug umfaßten zunächst folgende Aufgaben:
1. Schaffung eines
eingehenden Bildes über die russische Rüstungsindustrie, ihre Lageorte, ihre
Leistungsfähigkeit und ihre Zusammenhänge,
2. Untersuchung der
Leistungsfähigkeit der einzelnen großen Rüstungszentren und ihrer Abhängigkeit
voneinander,
[Der Nürnberger Prozeß: Sechzehnter Tag. Montag,
10. Dezember 1945. Der Nürnberger Prozess, S. 2910 (vgl. NP Bd. 3, S. 388 ff.)]